Aktuell leben rund 370.000 pflegebedürftige Menschen in Hessen – Tendenz steigend. Wer selbst professionelle Hilfe im Alltag benötigt oder pflegebedürftige Angehörige bei der Suche nach einem Heim oder ambulanten Pflegedienst unterstützt, steht vor vielen Fragen. Daher haben die sechs Ersatzkassen (TK, BARMER, DAK-Gesundheit, KKH, hkk und HEK) 2009 das Webportal pflegelotse.de ins Leben gerufen. Es unterstützt Nutzerinnen und Nutzer mit wertvollen Informationen bei der Suche nach einem ambulanten Pflegedienst, einer stationären Pflegeeinrichtung, Angeboten zur Unterstützung im Alltag (Einzel- und Gruppenbetreuung, Hilfe im Haushalt, Entlastungangebote für Pflegende) oder einem häuslichen Betreuungsdienst. Auch Pflegestützpunkte in der Nähe sind dort zu finden.
Heime und Pflegedienste finden und vergleichen
In Hessen gibt es ca. 1.400 ambulante Pflegedienste, 820 vollstationäre Pflegeheime und ca. 370 teilstationäre Pflegeeinrichtungen (Tagespflegen). Nach Eingabe der Postleitzahl zeigt der Pflegelotse zeigt alle Angebote zum gesuchten Versorgungsbereich in einem auswählbaren Umkreis an. So lässt sich einfach herausfinden, welche Einrichtungen es in der Umgebung gibt und welche Einrichtung welche Leistungen anbieten.
Auch die Frage nach der Qualität der Einrichtung lässt sich mit dem Pflegelotsen beantworten. Seit 2009 geben verpflichtende Qualitätsberichte u.a. Auskunft über zehn Qualitätsdimensionen in vollstationären Pflegeeinrichtungen, darunter, wie selbständig Bewohnerinnen und Bewohner soziale Kontakte pflegen oder die eigene Körperpflege verrichten oder wie häufig negative Ereignisse wie Dekubitus oder schwere Stürze auftreten. Analog dazu werden ambulante Pflegedienste aktuell in sog. Transparenzberichten bewertet. Die Berichte vergeben Schulnoten für die Qualität von pflegerischen Leistungen, Dienstleistung und Organisation und nicht zuletzt für den Eindruck der pflegebedürftigen Menschen selbst von ihrer Betreuung.
Kosten im Blick behalten
Auch über die Kosten sollten sich Ratsuchende gut informieren, denn sie können je nach Pflegeeinrichtung stark variieren. In Pflegeheimen übernehmen die Pflegekassen entsprechend der gesetzlichen Regelung nur Kosten für Pflege, die Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie die sogenannten Investitionskosten müssen von Bewohnenden getragen werden. Hier fallen zum Teil hohe Eigenanteile der Pflegebedürftigen an. Der Pflegelotse enthält detaillierte Informationen über die Kosten jeder einzelnen Pflegeeinrichtung.
Checklisten: Schritt für Schritt zu einer guten Versorgung
Wer einen Pflegedienst oder ein Pflegeheim sucht, muss viele Kriterien im Blick behalten. Neben der transparenten Darstellung von Leistungen, Qualität und Kosten spielt beispielsweise auch der persönliche Gesamteindruck eine Rolle. Damit Betroffene den Überblick behalten, enthält der Pflegelotse Checklisten und Platz für eigene Notizen.
Antworten auf häufig gestellte Fragen – leicht verständlich
Darüber hinaus ist unter „Fragen und Antworten“ eine Datenbank hinterlegt, um häufig gestellte Fragen zu beantworten. Im Glossar werden Fachbegriffe aus der Pflegewelt, erläutert, z.B., wie Pflegegrade errechnet werden und was der Unterschied zwischen Wegegeld und Fahrtkosten ist. Bereits seit Dezember 2021 enthält der Pflegelotse ausgewählte Informationen auch in Leichter Sprache und Gebärdensprache, womit die bereits vorhandene Barrierefreiheit nochmals verbessert wurde.
Kontakt
Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen
Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com