Statement von Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, zur Finanzentwicklung der GKV 2025

Durchschnittlicher Zusatzbeitragssatz der GKV steigt so stark wie noch nie – vdek fordert Notbremse von Politik

Der GKV-Schätzerkreis aus Expertinnen und Experten des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), des Bundesamts für Soziale Sicherung und des GKV-Spitzen­verbands hat gestern seine einstimmig getroffene Prognose zur Finanzentwicklung 2024 und 2025 in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) veröffentlicht. Demnach wird der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in 2025 um 0,8 Prozentpunkte steigen. Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, erklärt dazu:  

„Die düsteren Prognosen haben sich erwartungsgemäß bestätigt: Die GKV steht vor sprunghaften Anhebungen der Beitragssätze. Der durchschnittliche Zusatzbeitrag wird voraussichtlich um 0,8 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent steigen.  Durch die Erhöhung wird dies zusammen mit dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent zu einem Gesamtbeitrags­satz von durchschnittlich 17,1 Prozent führen. Hauptursache für den negativen Rekordwert ist eine verfehlte Gesundheitspolitik der Bundesregierung, die es versäumt hat, die Versorgungslandschaft strukturell neu auszurichten und konsequent zu modernisieren. Statt Doppelstrukturen und Fehl­versorgung abzubauen, werden mit finanziell begrenzten Mitteln weiter gießkannen­artig unzeitgemäße Strukturen am Leben erhalten.

Es ist dringend notwendig, endlich die Notbremse zu ziehen und schnellstmöglich Maßnahmen zur Stabilisierung des Beitragssatzes zu ergreifen. Auch in 2025 dreht sich die Kostenspirale weiter. Kostenintensive Reformen wie die Krankenhausreform, geplante Einschränkungen bei den Preisbegrenzungen für Arzneimittel und die vorgesehene Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung stehen bereits vor der Tür. Bei allen geplanten und zukünftigen Maßnahmen muss konsequent und evidenzbasiert der tatsächliche Versorgungs­bedarf abgeglichen und die finanziellen Auswirkungen überprüft werden. Dabei müssen sich alle Ausgaben an den verfügbaren Mitteln orientieren, um die GKV-Finanzen nachhaltig zu stabilisieren. Zudem brauchen wir echte Strukturreformen unterstützt durch den Ausbau digitaler Lösungen und Delegation von Aufgaben und geeignete Steuerungsmöglichkeiten für die Krankenkassen zur Gestaltung der Versorgung.

Auch die im Koalitionsvertrag angekündigten Finanzausgleiche für versicherungsfremde Leistungen sowie die Refinanzierung der Ausgaben für Empfängerinnen und Empfänger von Bürgergeld aus Steuermitteln müssen zeitnah umgesetzt werden.”

Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com