Statement von Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hessen, anlässlich des Weltfrauentags am 08.03.2024

"In diesem Jahr steht der Internationale Frauentag unter dem Motto: "Invest in women: Accelerate progress" ("In Frauen investieren: Fortschritte beschleunigen"). Dies muss auch für das Gesundheitswesen gelten, denn die speziellen Bedürfnisse von Frauen werden in der Medizin noch immer nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei unterscheiden sich Frauen nicht nur durch ihr äußeres Erscheinungsbild deutlich von Männern, sondern auch durch ihre Bedarfe in Sachen Gesundheitsversorgung: Selbst bei gleicher Erkrankung wie z.B. einem Herzinfarkt zeigen Männer und Frauen unterschiedliche Symptome und benötigen speziell für sie entwickelte Therapien und Behandlungsangebote. Tatsächlich werden Frauen aber noch immer oft mit Medikamenten und nach Kriterien, die ursprünglich für Männer mittleren Alters ausgelegt wurden, behandelt.

Während Männer bei einem Herzinfarkt häufig über Schmerzen in der Brust und den Armen klagen, macht sich ein Infarkt bei Frauen eher durch Schmerzen zwischen den Schulterblättern, im Nacken und im Kopf, z. T. auch durch Übelkeit und Schweiß­ausbrüche bemerkbar. Weil diese Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen oft falsch zugeordnet werden, verzögert sich häufig der passende Behandlungsbeginn, da zunächst vermeintlich andere Erkrankungen therapiert werden. Frauen mit Herzinfarkt kommen dadurch oftmals später auf die Intensivstation als Männer, obwohl der Faktor Zeit hier sehr wichtig ist.

Leider wissen immer noch zu wenige Frauen, dass auch bei schweren Erkrankungen andere Krankheitssymptome als bei Männern auftreten können oder ihr Körper auf Medikamente anders reagieren kann. Der vdek und die Ersatzkassen raten deshalb vor allem ihren weiblichen Versicherten, die spezifischen Signale des Körpers immer ernst zu nehmen und den Arzt oder die Ärztin z.B. auf individuelle Nebenwirkungen nach der Einnahme von Medikamenten anzusprechen. Deshalb begrüßen wir auch die neue Approbationsordnung für die Ärzteschaft, die ab 2025 geschlechterspezifische Unterschiede in den Lehrplänen des Medizinstudiums vorsieht. Denn nur so kann die Gesundheits­versorgung passgenau für alle Geschlechter verbessert werden.“

Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com