Das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt hat zum Jahresbeginn das Projekt „KoGi – Klimalotsen zur (interkulturellen) Gesundheitsaufklärung von vulnerablen Zielgruppen“ gestartet. Es wird von der ARGE GKV-Bündnis für Gesundheit in Hessen in den kommenden drei Jahren mit rund 240.000,00 Euro gefördert und soll Menschen mit besonderen Bedürfnissen unterstützen, ihre klimabezogene Gesundheits- und Lebenskompetenzen stärken und damit die gesundheitliche Chancengleichheit fördern. Vorrangige Zielgruppen des Projektes sind z.B. Menschen mit Migrationshintergrund, ältere Menschen, Personen mit einem niedrigen sozioökonomischen Status oder Eltern mit Kleinkindern.
Bereits seit 2013 werden im Rahmen des KoGi (Kommunale Gesundheitslotsen interkulturell)-Konzeptes regelmäßig Menschen, zumeist mit eigener Migrationsgeschichte, zu KoGi-Lotsinnen und –lotsen ausgebildet. Nach ihrer Ausbildung informieren die KoGi-Lotsinnen und Lotsen im Auftrag des Gesundheitsamtes z.B. in Stadtteilzentren, Begegnungsstätten, Migrantenvereinen, Moscheen und anderen kulturellen Institutionen über Themen wie das deutsche Gesundheitssystem sowie Gesundheitsförderung und Prävention, gegebenenfalls auch in ihrer jeweiligen Muttersprache. Um auch Wissen über gesundheitliche Gefahren durch den Klimawandel niedrigschwellig zu vermitteln, werden Ehrenamtliche nun auch zu „Klima-Lotsinnen und Klima-Lotsen“ ausgebildet, die nach der Multiplikatorenschulung ihr Wissen weitergeben und andere animieren sollen, klimabewusster zu leben und klimabedingte Gesundheitsgefahren wie z.B. die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit, Entstehung von Hautkrebs oder allergische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Neben der Ausbildung der Klima-Lotsinnen und Lotsen wird ein Fortbildungsangebot für Fachpersonal in verschiedenen gesundheitsbezogenen Einrichtungen angestrebt.
„Der Klimawandel kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Die Förderung der Gesundheitskompetenz bedarf daher auch für dieses Themenfeld besonderer Aufmerksamkeit. Die Schulung der Klima-Lotsinnen und Lotsen vermittelt umfangreiches, u.a. auch klimabezogenes Wissen in den Handlungsfeldern Ernährung, Bewegung, Stress- und Ressourcenmanagement. Mit der zusätzlichen Schulung des Fachpersonals gesundheitsbezogener Einrichtungen wie z.B. Kindergärten sowie Alten- und Migrantenvereinen, in denen die Klima-Lotsinnen und -Lotsinnen eingesetzt werden, stärkt das Projekt die Gesundheitskompetenz in Bezug auf das Klima durch Verhaltens- und Verhältnisprävention. Deshalb fördern die gesetzlichen Krankenkassen in Hessen und die ARGE GKV-Bündnis für Gesundheit in Hessen das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren“, erklärt Claudia Ackermann, Leiterin des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek) stellvertretend für die Geschäftsführung der ARGE GKV-Bündnis für Gesundheit und die gesetzlichen Krankenkassen in Hessen.
Das KoGi-Projekt ist in die Gesamtstrategie von GUT GEHT’S der Stadt Frankfurt eingebettet und liefert einen wertvollen Beitrag zur Gesundheitsförderung von benachteiligten Zielgruppen durch die Stärkung ihrer Gesundheitskompetenz. „Durch die Klimalotsinnen und -lotsen erreichen wir die Menschen direkt, niedrigschwellig und nachhaltig. Wir wollen sie dazu befähigen, gut und gesund durch Hitzeperioden oder andere Extremwetterereig-nisse zu kommen und ihnen gleichzeitig Tipps mitgeben, was sie selbst für das Klima tun können. Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass es immer wieder zu extremen Wetterlagen kommen kann. Umso wichtiger ist es, die Menschen in Frankfurt jetzt gezielt aufzuklären“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes. Und Dr. Manuela Schade, die das Projekt im Gesundheitsamt betreut, ergänzt: „Die Klimalotsinnen und –lotsen geben in ihren Vorträgen einen Überblick über das Thema Klima und Gesundheit und gehen auch auf individuelle Fragestellungen ein. Sie gehen zu den Menschen in die Stadtteile und Quartiere, sprechen, falls notwendig, deren Muttersprache. So können wir die Frankfurterinnen und Frankfurter in ihren jeweiligen Lebenswelten erreichen.“
Über das GKV-Bündnis für Gesundheit in Hessen:
Das GKV-Bündnis für Gesundheit in Hessen ist eine Initiative der gesetzlichen Krankenkassen zur Förderung der Gesundheit und Prävention in hessischen Kommunen und kreisfreien Städten. Es unterstützt Projekte, die auf die Verbesserung der Lebensqualität ausgerichtet sind und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung kommunaler Gesundheitsförderung.
Kontakt
Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen
Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com