Welt-Sepsis-Tag am 13.09.2025

Aufklärung zu Blutvergiftung: Der oft übersehene Notfall

Alle 6 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an Sepsis („Blutvergiftung“), der schwersten Verlaufsform einer Infektion. Dabei gerät die körper­eigene Immunabwehr außer Kontrolle und beginnt, die eigenen Organe zu schädigen. Unbehandelt endet eine Sepsis immer tödlich. Jährlich erkranken über 230.000 Menschen in Deutschland an Sepsis, mindestens 85.000 von ihnen überleben sie nicht. Damit ist Sepsis eine der häufigsten Todesursachen – im Krankenhaus sterben doppelt so viele Menschen an Sepsis wie an Schlaganfall und Herzinfarkt zusammen. Selbst wer sie überlebt, kann schwere Folgeschäden erleiden.

„Eine Sepsis ist immer ein lebensbedrohlicher Notfall, der in jeder Lebenssituation und jedem Lebensalter auftreten kann, aber leider immer noch oft zu spät erkannt wird. Um dies im öffentlichen Bewusst­sein zu verankern, wurde 2021 die Kampagne „#Deutschland erkennt Sepsis“ ins Leben gerufen“, erläutert Claudia Ackermann, Leiterin der vdek-Landes­vertretung Hessen, anlässlich des Welt-Sepsis-Tags am 13.09.2025. Er soll bundesweit auf Sepsis aufmerksam machen und über die Symptome, Diagnose, Prävention und Behandlung von Sepsis aufklären. Die Kampagne ist eine Initiative des Aktions­­bündnisses Patientensicherheit e. V. (APS) und seiner Partner: der Sepsis Stiftung, der Deutschen Sepsis-Hilfe, des Sepsisdialogs und des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek).

„Jeder Mensch, der an einer unerkannten Sepsis stirbt, ist einer zu viel. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen die typischen Symptome einer Sepsis kennen und bei ihrem Auftreten sofort den Notruf 112 verständigen. Aus diesem Grund unterstützen die Ersatzkassen und der vdek in Hessen auch weiterhin die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis und damit die Aufklärung über die Hintergründe und Gefahren einer Sepsis“, erklärt Claudia Ackermann.

Auch kleine Schnittverletzungen können zu einer Sepsis führen

Eine Blutvergiftung entsteht, wenn bei einer zunächst begrenzten Entzündung das schon aktivierte Immunsystem durch weitere Komplikationen überreagiert. Dadurch werden die Funktionen der Organe in Mitleidenschaft gezogen, bis hin zu Organversagen und zum Absterben von Extremitäten. Die häufigsten Ursachen für eine Sepsis sind Lungenentzündungen sowie Entzündungen im Bauchraum und der Harnwege. Auch aus kleinen Schnittverletzungen und Insektenstichen kann eine Sepsis entstehen. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit und erschwerte Atmung. Wer eine Sepsis überlebt, kämpft teils mit Spätfolgen wie Depressionen, chronischer Erschöpfung bis hin zu Amputationen. Mehr Informationen zu den typischen Warnzeichen und den Verhaltensregeln im Notfall sind auf der Webseite www.deutschland-erkennt-sepsis.de zu finden.

Hilfe für pflegende Angehörige

Pflegebedürftige sind besonders gefährdet, an einer Sepsis zu erkranken. Je früher diese erkannt wird, desto höher sind die Überleben­s­chancen. Von den rund fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland werden mehr als vier Millionen von ihnen nahestehenden Menschen zu Hause versorgt, zumeist von Familienangehörigen. Pflegende Angehörige haben somit eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, eine Sepsis frühzeitig zu erkennen und die richtigen Schritte einzuleiten. Acht Videos zeigen wie die Anzeichen einer Sepsis bei pflegebedürftigen Menschen zu erkennen sind und geben Handlungs­empfehlungen für den Ernstfall. Sie können im vdek-Pflegelotsen aufgerufen werden.

Kontakt

Heike Kronenberg
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hessen

Tel.: 0 69 / 96 21 68 - 20
E-Mail: heike.kronenberg@vdek.com