In der Region Osnabrück verteilen sich 3.527 Krankenhausbetten auf 17 Standorte. Diese Standortdichte ist deutlich zu hoch und kann so nicht aufrechterhalten werden. Darauf haben AOK Niedersachsen und die Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) heute beim zweiten vom Niedersächsischen Sozialministerium initiierten Regionalgespräch in Hannover hingewiesen. Auf einen Krankenhausstandort kämen im niedersächsischen Landesschnitt rund 41.000 Einwohner, in Stadt und Landkreis Osnabrück weniger als 31.000. Acht Krankenhäuser der Region hätten weniger als 150 Betten, vier dieser kleinen Häuser seien keine Fachkliniken.
Zukünftig sei ein geringerer Bedarf an Krankenhausbetten zu erwarten, weil für bestimmte Behandlungen verstärkt auch Arztpraxen zur Verfügung stünden und die Zahl der Einwohner perspektivisch sinke. Ohne eine Standortreduzierung würden die einzelnen Häuser damit in Zukunft noch kleiner, und die mit der Unterschreitung von Mindestbetriebsgrößen verbundenen Probleme mangelnder Wirtschaftlichkeit und Sicherstellung von Qualität des Leistungsangebots verschärften sich. Die Perspektive bestehe darin, das Versorgungsangebot durch Zusammenschlüsse zu konzentrieren. Damit könnten verbleibende Standorte in ihrer Leistungsfähigkeit gestärkt und die Qualität der Patientenversorgung in der Region durch Spezialisierungseffekte erhöht werden.
Die „Bettenziffer“ (Krankenhausbetten je 10.000 Einwohner) der Region Osnabrück liege mit 68 deutlich über dem niedersächsischen Durchschnitt (51). Gleichzeitig werde die Einwohnerzahl dort nach Vorausberechnung des Landesamtes für Statistik zwischen 2009 und 2030 um rund sechs Prozent zurückgehen, sodass sich der Abbau überzähliger Krankenhausbetten fortsetzen werde. Schon in den vergangenen Jahren sei die Zahl der Klinikbetten erheblich gesunken, und zwar seit 2001 in der Stadt Osnabrück um sieben Prozent und im Landkreis sogar um fast 15 Prozent. Insgesamt sei die Bettenzahl seit 2001 um 432 auf jetzt 3.527 zurückgegangen. Dennoch habe bisher keine Strukturbereinigung durch Standortreduzierung stattgefunden.
Die viel zu knappen Investitionsmittel des Landes dürften zukünftig nur noch an zukunftssichere Standorte fließen. Diese Zukunftssicherheit wäre aber nur durch Zusammenschlüsse von Standorten gegeben.
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