Statement gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zur Verlegung von Notfallpatienten

Der Verband der Ersatzkassen (vdek) hält es für unerträglich und nicht akzeptabel, dass Notfallpatienten wie berichtet über mehr als 50 Kilometer in Krankenhäuser anderer Landkreise verlegt werden. Der Verband kündigte an, von dem betroffenen Clementinenhaus eine schriftliche Erklärung anzufordern, aus welchen Gründen die Behandlung eines bereits aufgenommenen Patienten dort nicht erfolgen konnte und bei welchen anderen Krankenhäusern in Hannover wegen einer Weiterbehandlung angefragt wurde. „Wir halten es für nicht plausibel, dass es unmöglich gewesen sein soll, den Patienten in einer anderen Klinik in Hannover zu versorgen“, sagte der Leiter der vdek-Landesvertretung, Jörg Niemann.

Es erscheine als Widerspruch, dass Krankenhäuser auch in Hannover ihre Auslastung steigern wollten und dafür nach neuen Geschäftsfeldern suchten, aber gleichzeitig der Eindruck entstehe, dass die Notfallversorgung nicht funktioniere. „Notfallversorgung ist das Kerngeschäft der Krankenhäuser. Die Versicherten bringen Milliarden von Euro für die Klinikversorgung auf und haben den Anspruch, gerade im Notfall angemessen versorgt zu werden“, betonte Niemann. Der vdek werde derartige Versäumnisse nicht akzeptieren und dies auch mit dem Niedersächsischen Sozialministerium erörtern.

Niemann zeigte sich irritiert über die Äußerungen des Regionspräsidenten. Die neue Geschäftsführung des Klinikums Region Hannover habe ausdrücklich versichert, dass es die Versorgung in der Region umfassend sicherstellen wolle und kein Notfallpatient abgewiesen werde. Wenn nun der Regionspräsident als Aufsichtsratsvorsitzender unerträgliche Vorkommnisse mit finanziellen Erwägungen rechtfertige, sei das ein schwerer Schlag für die Glaubwürdigkeit des Unternehmens.

Nicht nachvollziehbar sei die Behauptung des Regionspräsidenten, dass Krankenhäuser nur für einen Teil der Betten Geld bekämen. „Krankenkassen bezahlen ein Krankenhaus nach Leistungen, nicht nach Betten. Betten sind eine Rechengröße, nach der sich der Investitionskostenzuschuss des Landes bemisst“, erläuterte Niemann.

Niemann bekräftigte die Forderung, dass alle Notfallpatienten in der Region Hannover angemessen versorgt werden. Fehler in der Organisation müssten abgestellt werden und sollten nicht auch noch für politische Diskussionen und Forderungen nach mehr Geld instrumentalisiert werden.

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