Zweifel an Krankenhauskonzept des Landkreises Diepholz

Mit Überraschung hat der Verband der Ersatzkassen (vdek) Zeitungsberichten entnommen, dass der Staatssekretär im Niedersächsischen Sozialministerium, Jörg Röhmann, bereits im Vorfeld eines regionalen Strukturgesprächs zur Krankenhausversorgung im Landkreis Diepholz „grundsätzlich sein Einverständnis“ für ein Konzept des Landkreises gegeben haben soll. Dieses Konzept beinhaltet, dass trotz Reduzierung des Leistungsangebots und der Notfallversorgung alle drei Standorte im Landkreis erhalten bleiben.

Die vdek-Landesvertretung Niedersachsen erklärte: „Wir sind in großer Sorge, dass mit dem Konzept des Landkreises die dauerhafte Zukunftsfähigkeit dieser Krankenhäuser nicht erreicht wird und damit auch die Voraussetzungen für Investitionen des Landes in diese Standorte nicht erfüllt werden. Auch im Wissen um die besondere räumliche Situation im Landkreis Diepholz regen wir eine ernsthafte Prüfung an, ob ein auf zwei Standorten basierendes Konzept mit einer Bündelung der Angebote bessere Ergebnisse erwarten lässt. Auch das Gutachten der Krankenhausberatungsgesellschaft Lohfert & Lohfert geht Zeitungsberichten zufolge offenbar ebenfalls in diese Richtung.

Die zwei Standorte könnten sich durch zusätzliche Behandlungen wirtschaftlich besser aufstellen und den Bürgerinnen und Bürgern jeweils eine umfängliche Versorgung inklusive 24-stündiger Notfallversorgung bieten.

Die offenbar vom Landkreis vorgeschlagenen Maßnahmen für weitere geriatrische und psychiatrische Abteilungen sind kein geeignetes Mittel zur Zukunftssicherung der Standorte, da der Aufbau derartiger Kapazitäten an zusätzlichen Standorten im Landkreis Diepholz ausweislich aller Analysen des Landes gar nicht erforderlich ist. Die Etablierung einer psychiatrischen Abteilung in Diepholz stünde im Übrigen auch im Widerspruch zur Entscheidung des Planungsausschusses, mit Investitionsmitteln des Landes die Psychiatrie in Bassum zu etablieren.“

Die vdek-Landesvertretung appelliert an Staatssekretär Röhmann, im Vorfeld des Regionalgespräches keine Zusagen zu geben. Auch sollten keine Erwartungen geweckt werden, dass eine derart komplizierte Situation wie die im Landkreis Diepholz innerhalb weniger Wochen zu lösen sei. Die Krankenkassen setzen bei dem Strukturgespräch am 17. Juni auf „offene Beratungen, die einen Beitrag zur Entwicklung eines tragfähigen Zukunftskonzeptes in einem realistischen Zeitrahmen leisten können“.

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