Wenig Bedarf für weitere stationäre Hospize

Sterbende Menschen werden in Niedersachsen schon heute gut betreut. Deshalb seien zusätzliche stationäre Hospize nur an wenigen Standorten tatsächlich nötig. Zu dieser Feststellung kommen die niedersächsischen Fachverbände (Hospiz LAG, Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Koordinierungs- und Beratungsstelle für Hospizarbeit und Palliativversorgung) und die niedersächsischen Krankenkassen in einer gemeinsamen Empfehlung zum Thema. Wichtiger als die Gründung neuer Hospize seien der Ausbau und die Weiterentwicklung anderer Formen der Hospiz- und Palliativversorgung. Hintergrund sind fortlaufende Diskussionen von verschiedenen Interessenverbänden zur Etablierung weiterer Hospize in Niedersachsen.

Derzeit sichern 26 stationäre Hospize – davon zwei Kinderhospize – mit insgesamt 250 Plätzen sowie 130 ambulante Hospizdienste mit über 3100 ehrenamtlich Tätigen die Betreuung Sterbender. Ergänzt wird das Angebot von 44 Anbietern der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) sowie 320 Palliativbetten in niedersächsischen Krankenhäusern. Daneben führen 490 praktizierende niedergelassene Ärzte die Zusatzqualifikation „Palliativmedizin“.

„Bei einer ungesteuerten Ausweitung der Zahl der Hospize besteht die Gefahr, dass die notwendige Qualität in der Arbeit nicht gewährleistet wird“, heißt es in der Empfehlung. Die vorgesehenen Standards seien nur bei einer Auslastung von mindestens 80 Prozent wirtschaftlich umzusetzen. In den vorhandenen stationären Hospizen liegt die Auslastung aktuell zwischen 60 und 90 Prozent.

Ergänzend zu ihrer Empfehlung haben die Verbände und Kassen einen Fragebogen entwickelt. Dieser soll eine Hilfestellung bieten bei der Frage, ob in einer bestimmten Region die Errichtung eines leistungsfähigen und wirtschaftlichen Hospizes möglich und sinnvoll ist und welche Alternativen denkbar sind.   

Kontakt

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Niedersachsen

Pressesprecher
Simon Kopelke

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