Arztpraxen in Niedersachsen: 4,4 Prozent Honorarzuwachs - Höhenflug bei Vergütung setzt sich fort

Die niedergelassenen Ärzte in Niedersachsen verzeichnen weiterhin starke Zuwächse ihrer Honorare. Nach jetzt vorliegenden Daten haben die gesetzlichen Krankenkassen im ersten Quartal 2017 rund 974 Millionen Euro für ärztliche Behandlungen ihrer Versicherten bezahlt und damit 4,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für den einzelnen Arzt entspricht das einem durchschnittlichen Plus von 3,9 Prozent, und zwar sowohl bei den Haus- wie auch bei den Fachärzten. „Die Vergütung der Ärzte steigt deutlich stärker als die Einkommen der Patienten, die diese Mittel über ihre Krankenkassenbeiträge aufbringen müssen“, sagte der Leiter des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) in Niedersachsen, Jörg Niemann.

Seit 2010 beträgt der Honorarzuwachs insgesamt rund 31 Prozent. Einer der Gründe ist der wachsende Anteil ärztlicher Leistungen, die die Krankenkassen zusätzlich zum vereinbarten Budget bezahlen. Dieser macht mittlerweile fast ein Drittel des Gesamtvolumens für die ambulante ärztliche Versorgung aus. Besonders profitieren die Psychotherapeuten, deren Leistungen weitgehend außerhalb des Budgets vergütet werden. Ihr Honorarvolumen stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,8 Prozent.

„Die Einkommen der Ärzte sind sehr hoch. Damit sind die Rahmenbedingungen für die ärztliche Tätigkeit vor allem auch finanziell weiterhin ausgesprochen attraktiv“, sagte vdek-Landeschef Niemann. Nicht von ungefähr gebe es mit fünf Bewerbern je Studienplatz ein enormes Interesse am ärztlichen Beruf.

„Die Ärzte sollten sich allerdings darüber im Klaren sein, dass die Honorarentwicklung nicht in diesem Ausmaß weitergehen kann“, betonte Niemann. Eine dauerhafte Abkopplung der Kassenausgaben von der allgemeinen Einkommensentwicklung führe zwangsläufig zu steigenden Beiträgen und damit zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung der Versicherten.

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