Mammografie-Screenings leisten einen wichtigen Beitrag zur Brustkrebsvorsorge, indem Krebsgewebe rechtzeitig erkannt und therapiert werden kann. Die hohe Wirksamkeit des Programms konnte jetzt durch Datenauswertungen der „Kooperationsgemeinschaft Mammographie“ erneut nachgewiesen werden. Umso besorgter sind die Ersatzkassen in Niedersachsen über sinkende Teilnahmezahlen. Das 2005 eingeführte Mammographie-Screening war bis 2019 das erste und lange Zeit das einzige organisierte Krebsfrüherkennungsprogramm mit regelmäßiger schriftlicher Einladung durch die Krankenkassen, einer umfassenden Qualitätssicherung sowie vollständiger elektronischer Dokumentation und Evaluation.
Ernste
Entwicklung durch sinkende Teilnahmequoten
Die
bundesweite Teilnahmequote von Frauen ist seit 2012 von 62,68 Prozent permanent
gesunken und lag 2020 bei nur noch 47,53 Prozent. In Niedersachsen lag die
Teilnahmequote mit knapp 50 Prozent lediglich leicht über dem
Bundesdurchschnitt. Die Corona-Pandemie hat den negativen Trend noch einmal
verstärkt. „Wir können Frauen nur ermutigen, das Angebot des
Mammographie-Screenings zu nutzen“, sagt Hanno Kummer, Leiter Landesvertretung
Niedersachsen, Verband der Ersatzkassen e.V. Das kostenlose Angebot gilt für
Frauen zwischen 50 und 69 Jahren. Damit sind in Niedersachsen und Bremen rund
1,3 Mio. gesetzlich Krankenversicherte anspruchsberechtigt.
Brustkrebs-Sterblichkeit
sinkt um 29 %
Seit
dem Start des Mammographie-Screenings ist die Brustkrebs-Sterblichkeit bei
50-59-jährigen Frauen um 29 Prozent gesunken (Vergleich 2003/2004 zu
2017/2018). Bei den 60-69-Jährigen betrug der Rückgang 24 Prozent. Die
Studienergebnisse belegen auch deutlich, dass ein Mammografie-Screening
Brustkrebs bereits im frühen Stadium entdecken kann. Die entsprechende
Treffsicherheit des Brustkrebs-Screenings liegt bei nicht-aggressiven Subtypen
bei 81 Prozent, während aggressive Krebsgewebe (Karzinome) in 71 Prozent der
Fälle frühzeitig erkannt werden können. Während der Anteil der spät erkannten
Karzinome vor dem Screening bei 56 Prozent lag, konnte der Anteil nach
Einführung des Programms auf 21 Prozent gesenkt werden. Mit fast 70.000
Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung bei
Frauen in Deutschland.
Kontakt
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Niedersachsen
Pressesprecher
Simon Kopelke
Telefon: 05 11 / 3 03 97 - 50
E-Mail: simon.kopelke@vdek.com