Zusammen mit Vertretern der Regierungsfraktionen von CDU und SPD im Landtag des Saarlandes und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) hat der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) in der Veranstaltung „Nicht Schuldige suchen, sondern Lösungen – Gemeinsam für mehr Patientensicherheit im Saarland“ die Patientensicherheit in den Fokus gestellt. Ziel war es, Ansätze aus anderen Bundesländern und Ländern zu diskutieren, Lösungsvorschläge fürs Saarland zu erörtern und insgesamt für das Thema Patientensicherheit zu sensibilisieren. Zentral war auch die Frage, inwieweit die Patientensicherheit mit digitalen Lösungen verbessert werden kann.
Weißbuch ist die Grundlage zur Verbesserung der Patientensicherheit
„Auch wenn Deutschland bei dem Thema Patientensicherheit im internationalen Vergleich schon gut dasteht, können wir noch einiges verbessern. Die Ersatzkassen engagieren sich daher seit Jahren intensiv und kontinuierlich für ein Mehr an Patientensicherheit in der Gesundheitsversorgung. Mit dem Weißbuch Patientensicherheit haben der vdek, das Aktionsbündnis Patientensicherheit und Prof. Dr. Matthias Schrappe die Grundlage für die Praxis vorgelegt, nun müssen diese Hinweise in die Umsetzung gehen. Dabei lautet eine zentrale Botschaft des Weißbuchs: Mehr Patientensicherheit ist machbar, wenn alle mitziehen und das Thema zu ihrem gemeinsamen Anliegen erklären“, erläuterte Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Saarland.
Erster Welttag für Patientensicherheit am 17. September 2019
„Bei der Patientensicherheit ist in den letzten Jahren bereits viel erreicht worden. Am 17. September 2019 wurde der erste Welttag der Patientensicherheit durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) begangen. Die WHO-Initiative hatte den seit 2015 jährlich durchgeführten Aktionstag Patientensicherheit des APS zum Vorbild und gibt dem Thema Patientensicherheit nun auch eine weltweite Bühne. Gemeinsam können wir ganz viel erreichen“, sagte Hardy Müller, Generalsekretär des Aktionsbündnis Patientensicherheit.
Die Anwesenden waren sich schnell einig, dass die Verbesserung der Patientensicherheit nicht nur ein Thema und Verpflichtung einzelner Berufsgruppen im Gesundheitswesen ist, sondern das konstruktive Engagement sowie das Zusammenwirken aller Verantwortlichen erfordert. „Patientensicherheit geht uns alle an! Nicht nur, wenn wir uns selbst einer Behandlung unterziehen. Patientensicherheit ist ein Querschnittsthema. Durch die Veranstaltung mit dem vdek und dem APS geben die Regierungsfraktionen ein Bekenntnis für mehr Patientensicherheit im Saarland ab“, betonte Dr. Magnus Jung, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie und stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag des Saarlandes.
Digitale Lösungen und Künstliche Intelligenz können Patientensicherheit verbessern
„Fehlerquelle Mensch! Unerwünschte Ereignisse und Komplikationen bei gesundheitlichen Behandlungen sind oftmals Folge von Fehlern und unabgestimmten Handeln. Hier können digitale Lösungen und Künstliche Intelligenz Verbesserungen für die Patientensicherheit bringen. Ganz vermieden werden sie dadurch aber nicht. Denn die Interaktion mit IT-Systemen kann zu ganz neuen Fehlern führen. Digitale Lösungen können immer nur eine Unterstützung für eine bessere Kommunikation und Abstimmung in Teams, Organisationen oder sogar dem gesamten Gesundheitssystem sein, sie können und werden den Menschen aber nie ganz ersetzen“, führte Dr. Jan Alexandersson, Leiter des Kompetenzzentrums Ambient Assisted Living am DFKI Saarbrücken, aus.
Hermann Scharf, stellv. Ausschussvorsitzender und stellv. Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag des Saarlandes, bedankte sich in seinem Schlusswort bei den Referenten und Teilnehmern für den konstruktiven Austausch: „Interessante Ansätze, Hinweise und viele Anregungen haben wir heute in der Diskussion und in den Impulsen gehört. Diese gilt es nun mitzunehmen und zu prüfen, was geeignet ist, die Patientensicherheit im Saarland weiter zu verbessern. Hier ist auch die Politik in der Pflicht zu prüfen, wie diese Initiativen aus dem Gesundheitswesen bestmöglich unterstützt und flankiert werden können.“
Weißbuch Patientensicherheit
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) und der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) haben gemeinsam mit dem Autor Prof. Dr. Matthias Schrappe von der Universität Köln das Weißbuch Patientensicherheit herausgebracht. Darin werden unter anderem ein erweitertes Verständnis von Patientensicherheit, eine Patientensicherheitskultur in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie eine aktive Einbindung der Patienten gefordert. APS und vdek formulieren zudem sieben konkrete Forderungen zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland. Neben der Benennung von Verantwortlichen für Patientensicherheit in allen Einrichtungen und der Verbesserung der Hygiene in Krankenhäusern fordern vdek und APS die verpflichtende Teilnahme an Fehlermeldesystemen sowie die Verankerung des Themas Patientensicherheit in der Aus- und Weiterbildung. Mehr Informationen zum Weißbuch und alle sieben Forderungen sind unter https://www.vdek.com/presse/pressemitteilungen/2018/aps-weissbuch-patientensicherheit.html abrufbar.
Kontakt
Angela Legrum
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
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