Die finanzielle Belastung der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen im Saarland ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Der monatliche Betrag nahm durchschnittlich um 141 Euro auf nun 2.517 Euro zu (von Januar 2021 auf Januar 2022). Das entspricht einem Plus von 5,6 Prozent. Das Saarland ist damit das drittteuerste Bundesland im Ländervergleich nach Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Ein Grund für die Kostensteigerung ist die bessere und tariflich gebundene Bezahlung des Pflegepersonals.

Der Eigenanteil der Bewohnerinnen und Bewohner setzt sich zusammen aus den Kosten für die reinen Pflegeleistungen (EEE), den Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie dem Anteil der Pflegebedürftigen an den Investitionskosten.
Ampel-Regierung muss Pflege umfassend reformieren
„Wir sehen die Entwicklung der Eigenanteile weiterhin mit Sorge. Sie bringt viele Pflegebedürftige an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit“, sagt Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Saarland. „Die Ampel-Regierung darf bei der ,kleinen Pflegereform‘ nicht stehenbleiben, sondern muss einen größeren Wurf wagen. Sonst werden immer mehr pflegebedürftige Saarländerinnen und Saarländer auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein. Gute Pflege muss für alle bezahlbar bleiben.“

Hintergrund
Zum 1. Januar 2022 ist eine „kleine Pflegereform“ der alten Bundesregierung in Kraft getreten. Die Pflegekassen übernehmen je nach Pflegedauer zwischen 5 und 70 Prozent der reinen Pflegeleistungen (EEE).
Kontakt
Angela Legrum
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Saarland
Tel.: 06 81 / 9 26 71 - 17
E-Mail: angela.legrum@vdek.com