Stationäre Pflege

Eigenanteile für Pflegebedürftige in saarländischen Pflegeheimen erneut gestiegen - durch gestiegene Zuschüsse geringere Steigerung


Die gesamte finanzielle Eigenbeteiligung für Pflegebedürftige im Pflegeheim im ersten Aufenthaltsjahr am 1.1.2024 beläuft sich im Saarland auf durchschnittlich 2.981 Euro monatlich. Das sind 199 Euro mehr als im Vorjahr (1.1.2023: 2.782 Euro). Im zweiten Aufenthaltsjahr zahlen Pflegebedürftige aktuell durchschnittlich 2.746 Euro im Monat, also 222 Euro mehr als ein Jahr zuvor (1.1.2023: 2.524 Euro). Im dritten Aufenthaltsjahr müssen Pflegebedürftige am 1.1.2024 durchschnittlich 2.432 Euro aus eigener Tasche bestreiten – ein Plus von 167 Euro (1.1.2023: 2.265 Euro). Ab dem vierten Aufenthaltsjahr schlägt der Pflegeheimplatz im Saarland mit durchschnittlich 2.040 Euro Eigenbeteiligung im Monat zu Buche. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 98 Euro mehr (1.1.2023: 1.942 Euro).

Gestiegene Zuschüsse bremsen die Erhöhung der Eigenanteile etwas ab

Die Eigenanteile für Pflegebedürftige in der stationären Pflege sind im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen, das zeigt eine Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek), die die bundesweit durchschnittliche monatliche Eigenbeteiligung vom 1.1.2024 mit der vom 1.1.2023 vergleicht. Die Steigerung fällt jedoch geringer aus als im Vorjahreszeitraum, weil die seit 2022 von den Pflegekassen gezahlten Zuschüsse auf den einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) ab dem 1.1.2024 erhöht wurden. Sie betragen nun im ersten Aufenthaltsjahr im Pflegeheim 15 Prozent (vorher 5 Prozent), im zweiten Jahr 30 Prozent (vorher 25 Prozent), im dritten Jahr 50 Prozent (vorher 45 Prozent) und im vierten Jahr 75 Prozent (vorher 70 Prozent). Der EEE ist im Vergleich zum Vorjahr zwar um 105 Euro auf durchschnittlich 1.333 Euro angestiegen (1.1.2023: 1.228 Euro), wird durch die Erhöhung der Zuschüsse aber abgefedert. Neben dem EEE müssen die Pflegebedürftigen für die Kosten für Unterkunft und Verpflegung aufkommen, die um 94 Euro monatlich auf durchschnittlich 1.131 Euro angestiegen sind (1.1.2023: 1.037 Euro) und für die Investitionskosten müssen die Pflegebedürftigen monatlich 517 Euro aufbringen.

Investitionskostenübernahme durch das Land würde Pflegebedürftige um 517 Euro monatlich entlasten

„Die Heimplätze sind für die Pflegebedürftigen erneut deutlich teurer geworden. Die Erhöhung spiegelt die gestiegenen Personal- und Sachkosten wider. Die höheren Zuschüsse der Pflegekassen, wir rechnen hier mit einer Gesamtsumme von etwa fünfeinhalb Milliarden Euro für 2024, kompensieren den Anstieg aber nur zum Teil“, erklärt Martin Schneider Leiter der vdek-Landesvertretung Saarland. „Würden die Bundesländer ihr politisches Versprechen endlich halten und die Investitionskosten übernehmen, würden alleine hierdurch die Pflegebedürftigen um aktuell 517 Euro monatlich entlastet.“

Weitere Informationen im vdek-Pflegelotsen abrufbar

Die Eigenanteile, die der vdek zweimal im Jahr ermittelt, sind immer die durchschnittlichen Kosten im jeweiligen Bundesland. Daher können die tatsächlichen Eigenanteile in den einzelnen Pflegeheimen durchaus höher oder niedriger ausfallen. Nähere Informationen zu den konkreten Kosten, die in einer Einrichtung anfallen, liefert der vdek-Pflegeloste unter www.pflegelotse.de.

Grafiken zur Entwicklung der Eigenanteile in der stationären Pflege im Saarland

SAA Eigenanteile stat. Pflege - Belastung Pflegebedürftige und Zuschlaege EEE
SAA Eigenanteile stat. Pflege - Vergleich Januar 2023 und Januar 2024

Kontakt

Angela Legrum
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Saarland

Tel.: 06 81 / 9 26 71 - 17
E-Mail: angela.legrum@vdek.com