In wenigen Tagen fällt der Startschuss: Dann startet im Saarland das Disease-Management-Programm (DMP) Osteoporose der beteiligten Krankenkassen gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Saarland (KVS). Ab 01.10.2025 können sich Patientinnen und Patienten mit gesicherter Diagnose einer medikamentös behandlungsbedürftigen Osteoporose in einem strukturierten Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) sektorenübergreifend und leitliniengerecht versorgen lassen. Die KVS und die beteiligten gesetzlichen Krankenkassen im Saarland haben dazu eine Vereinbarung für das strukturierte Behandlungsprogramm geschlossen.
Einschreibung von Patient:innen in DMP ab Oktober
Am 01.07.2025 hat bereits die Einschreibephase für die teilnahmeberechtigten Ärztinnen und Ärzte begonnen, die aktiv an dem Programm mitwirken wollen. Einige Praxen werden neben der Betreuung der Patientinnen und Patienten auch Schulungen für einen besseren Umgang mit der Erkrankung anbieten. Außerdem beteiligen sich zum 01.10.2025 jeweils ein Krankenhaus sowie eine Rehabilitations-Klinik am Vertrag, so dass für die Patientinnen und Patienten zum Start des Programms die sektorenübergreifende Versorgung gewährleistet ist. Interessierte Patientinnen und Patienten können sich ab 01.10.2025 bei ihrem behandelnden Arzt in das DMP einschreiben. Bei Fragen können sich die Patientinnen und Patienten selbstverständlich auch an ihre Krankenkasse wenden.
DMP bringt bessere Versorgung und mehr Lebensqualität
„Ich begrüße, dass das neue Behandlungsangebot bald flächendeckend im Saarland startet. Durch das strukturierte Versorgungskonzept kann die Qualität der Betreuung von Osteoporose-Patientinnen und -Patienten verbessert werden. Gleichzeitig tragen die geplanten Schulungen dazu bei, Stürze und Frakturen mit möglichen Langzeitfolgen zu vermeiden. Angesichts der wachsenden Zahl älterer Menschen ist der neue DMP-Vertrag ein bedeutender Fortschritt für die ambulante Versorgung in unserer Region“, sagt San.-Rat Prof Dr. Harry Derouet, Vorsitzender des Vorstands der KV Saarland.
Martin Schneider, Leiter der vdek-Landesvertretung Saarland, unterstreicht stellvertretend für die beteiligten Krankenkassen im Saarland den Qualitätsaspekt: „Mit der Einführung des neuen DMP Osteoporose schaffen wir im Saarland eine strukturierte Versorgung, die Patientinnen und Patienten eine bessere Begleitung im Alltag ermöglicht und gleichzeitig zur Qualitätssicherung in der Behandlung beträgt. Durch die Leitlinienorientierung wird die Versorgung passgenauer und sie erfolgt auf Basis des aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstandes über Einrichtungsgrenzen hinweg.“
Hintergrundinformationen
Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme gemäß § 137f SGB V. Sie sollen eine sektorenübergreifende, systematische Versorgung für chronisch kranke Menschen ermöglichen. 2020 hat der Gemeinsame Bundesausschuss die Programminhalte und Teilnahmekriterien für das DMP Osteoporose festgelegt. Das Programm soll das Fortschreiten der Erkrankung verhindern, Stürze und damit einhergehende Frakturen vermeiden, die Beweglichkeit erhalten und verbessern sowie Schmerzen reduzieren. Ziel ist eine selbstbestimmte Lebensführung und eine bessere Lebensqualität der Betroffenen. Außerdem werden die Teilnehmenden im Rahmen des Programms besonders darin geschult, wie sie neben der medikamentösen Therapie zum Erhalt ihrer Mobilität und Lebensqualität beitragen können.
Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der mehr Knochengewebe ab- als wieder aufgebaut wird. Daher wird die Krankheit umgangssprachlich auch als Knochenschwund bezeichnet. Durch die Abnahme von Knochenmasse werden die Knochen dünner und poröser. Die Gefahr von Knochenbrüchen steigt. Es erkranken mehr Frauen als Männer an Osteoporose. Um sich im Disease-Management-Programm Osteoporose einzuschreiben, gilt für Frauen und Menschen mit unbestimmtem oder diversem Geschlecht ein Mindestalter von 50 Jahren, für Männer von 60 Jahren.
Kontakt
Angela Legrum
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Saarland
Tel.: 06 81 / 9 26 71 - 17
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