Die Ersatzkassen und der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) starten mit Deutschlands erstem sog. „Critical Incident Reporting System“ (CIRS) für Versicherte eine gemeinsame Initiative zur Erhöhung der Patientensicherheit im Gesundheitswesen. Ziel ist, Versicherte aktiv in die Umsetzung einer sicheren Gesundheitsversorgung einzubinden und damit den globalen Aktionsplan Patientensicherheit der WHO weiter voranzutreiben.
Wie funktioniert ein CIRS?
Bei einem CIRS handelt es sich um ein Lern- und Meldesystem, welches bereits seit 2012 verpflichtend in Krankenhäusern zum Einsatz kommt. Anders als bisher sollen im CIRS-Berichtssystem der Ersatzkassen jedoch nicht medizinisches Personal, sondern Versicherte selbst Fehler oder auch „Beinahe-Fehler“ über die gemeinsame Internetseite mehr-patientensicherheit.de melden können. Dabei ist es ausdrücklich erwünscht, auch positive Ereignisse zu dokumentieren, denn das Erfassen und Aufarbeiten von Good-Practice-Beispielen bietet die Möglichkeit, von erfolgreichen Strategien zu lernen.
Die Meldungen werden streng anonymisiert, um Versicherte und Leistungserbringer zu schützen. Das Projekt zielt nicht darauf ab, Einrichtungen oder Fachkräfte öffentlich zu bewerten, sondern durch den Aufbau eines kollektiven Erfahrungsschatzes nachhaltige Verbesserungen in der Patientensicherheit zu erreichen.
Mehr Patientensicherheit dank aktiver Rolle von Versicherten
Silke Heinke, Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen: „Mit dem Portal ‚Mehr Patientensicherheit‘ rücken wir die Erfahrungen der Versicherten in den Mittelpunkt, denn sie sind oft die Einzigen, die den Behandlungsprozess von Anfang bis Ende erleben. Ihre Erfahrungen und Eindrücke können wirksam dazu beitragen, vermeidbare Fehler zu erkennen und die Versorgung so weiterzuentwickeln, dass diese zukünftig möglichst vermieden werden. Somit trägt diese Ersatzkasseninitiative zur Verbesserung von Versorgungsqualität und Patientensicherheit im Gesundheitswesen bei."
Nach der Meldung eines Vorfalls wird dieser von einer Expertengruppe analysiert. Verbesserungsvorschläge werden den medizinischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wird regelmäßig ein „Fall des Monats“ veröffentlicht, der konkrete Handlungsempfehlungen für die Versicherten enthält.
Kontakt
Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen
Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com
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