Die Ersatzkassen fordern einen zukunftsfähigen Krankenhausplan ein

Erfurt, 23. August 2010 – Der Freistaat Thüringen verspielt aus Sicht des Leiters der Landesvertretung der Ersatzkassen in Thüringen, Michael Domrös, leichtfertig die Chancen, die ein neuer Krankenhausplan ab 2011 bieten würde. „Die Fakten sind doch eindeutig“, so Domrös, „die Bevölkerungszahl in Thüringen wird in den nächsten Jahren weiterhin dramatisch abnehmen. Dabei werden zunehmende Ärzteengpässe prophezeit. Der nächste Krankenhausplan bietet daher die Chance, durch Konzentration von einzelnen Krankenhausabteilungen nicht nur die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser, sondern gleichzeitig auch die Ärztesituation und die Leistungsqualität zu verbessern“.

Eine gute Diskussionsgrundlage für den nächsten Thüringer Krankenhausplan bildet das vom TMSFG für 150.000 Euro in Auftrag gebende Gutachten des IGES-Institutes Berlin. Doch durch den starken politischen Druck der Krankenhausträger auf das Sozialministerium scheinen die Chancen verspielt zu werden. Nun sollen die Gutachtenzahlen nicht mehr verwendet werden. Stattdessen sollen für die Kassen bislang nicht zugängliche Leistungsdaten die Grundlage für den nächsten Krankenhausplan bilden. Man möchte anscheinend die bestehenden Strukturen im Interesse der Krankenhausträger erhalten, so die Vermutung der Ersatzkassen.

Für das Land wird eine Verschiebung der notwendigen Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft um so teurer, da ab dem Jahr 2015 die Überweisung von jährlich ca. 25. Millionen Euro Versichertengelder an den Landeshaushalt entfällt.

„Dann muss der notwendige Umstrukturierungsprozess aus dem Landeshaushalt oder durch eine erhöhte Umlage der Landkreise und kreisfreien Städte getragen werden“, so Michael Domrös abschließend.

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