Ersatzkassen begrüßen Pflegepakt – doch Geld ist nicht alles

Erfurt, 9.11.2012 – Politik, Pflegekassen und Pflegeanbieter sehen sich gemeinsam in der Pflicht. Um den bereits jetzt absehbaren wachsenden Bedarf an Fachkräften abdecken zu können, haben sie sich auf einen Pflegepakt für Thüringen geeinigt. Das Papier wurde bereits am Mittwochabend unterzeichnet. An erster Stelle der Erklärung steht die Schaffung  besserer Rahmen- und Beschäftigungsbedingungen in der Altenpflege. Um den steigenden Personalkosten in der Pflege Rechnung zu tragen, ist damit hauptsächlich die schrittweise Erhöhung der Pflegevergütung angesprochen. Den Pflegeunternehmen ist es nur mit einem konkurrenzfähigen Lohnniveau möglich, die Fachkräfte auch im Beruf und in Thüringen zu halten.

„Allerdings ist Geld nicht alles“, so Dr. Arnim Findeklee, Leiter der vdek-Landesvertretung Thüringen. „Bei den weichen Beschäftigungsfaktoren muss ebenfalls etwas getan werden. Dazu gehören tariflich geregelte Arbeitsverhältnisse genau so wie die Erhöhung von Vollzeitbeschäftigung, der Abbau von Befristungen und die Schaffung familienfreundlicher Arbeitsbedingungen. Der insbesondere in den Pflegeheimen erkennbare Trend der letzten Jahre, dass immer mehr Teilzeitarbeit stattfindet, muss umgekehrt werden.“

In einem Zeitraum von acht Jahren ist in der Thüringer stationären Pflege die Beschäftigtenzahl um mehr als 3.700 Personen gestiegen. Ein Großteil davon arbeitet aber in Teilzeit. Der Anteil der Vollzeitbeschäftigung ist von ehemals 41 auf zwischenzeitlich 28 Prozent gesunken.

Eine weitere Verpflichtung im Pflegepakt bezieht sich auf Ausbildung und Berufsnachwuchs. Werden aktuell in Thüringen statistisch noch ausreichend Altenpflegerinnen und Altenpfleger ausgebildet, muss zukünftig noch mehr Interesse am Pflegeberuf geweckt werden.

Schon jetzt ist jeder sechste Ausbildungsplatz in Thüringen nicht besetzt. Deshalb muss in den Schulen umfassend über das Berufsbild informiert und für die Vorteile der Berufsausbildung in Thüringen geworben werden. Insbesondere auch junge Männer sollen für den Beruf interessiert werden. Daher wurde auch eine Imagekampagne verabredet.

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