
Gut gemeint ist nicht immer gut gemacht: Die „kleine Pflegereform“ des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Jens Spahn sollte eine Entlastung für die Pflegebedürftigen bewirken. Bereits ein halbes Jahr nach Inkrafttreten der Reform steht nun leider fest, dass die gestaffelten Zuschüsse, die die Pflegekassen auf den zu zahlenden Eigenanteil erbringen, wenig bis nichts bringen: wer neu in ein Pflegeheim kommt, zahlt bereits jetzt mehr als noch am Anfang des Jahres. Der Zuschlag wird aufgezehrt von den allgemeinen Preisentwicklungen, vor allem den Steigerungen bei den Lohn-, Energie- und Lebenshaltungskosten. Erst wenn Pflegebedürftige längere Zeit im Heim leben, wird die Entlastung etwas spürbar. Somit kann bereits nach sechs Monaten festgestellt werden: Das Gesetz hat für einen Großteil der pflegebedürftigen Menschen und ihren Angehörigen nicht die erhoffte Entlastung gebracht. Pflegebedürftigkeit bleibt weiterhin ein Armutsrisiko - das ist nicht hinnehmbar!