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Ersatzkassen warnen vor zunehmender Chat- und Spielsucht im Internet

Spielen macht Spaß! Das soll auch das überwiegende Motto des Weltspieltages am kommenden Sonnabend sein. Allerdings kann übertriebenes Spielen und Chatten im Internet süchtig machen. Angesichts der steigenden Fallzahlen aus entsprechenden Therapieeinrichtungen warnen die Ersatzkassen in Mecklenburg-Vorpommern, diese Tendenz nicht zu unterschätzen.

„Diese Sucht ist tückisch“, so Ersatzkassensprecher Dr. Bernd Grübler „weil das Medium Computer allgemein positiv besetzt ist und der Übergang zwischen normaler Nutzung und krankhaftem Verhalten schleichend ist.“

Wer täglich mehr als viereinhalb Stunden über die normale Arbeit bzw. die Schule hinaus im Internet spielt, surft oder chattet, ist potentiell gefährdet.

Prekär ist: Hat sich die Spielsucht erst einmal ausgeprägt, verlieren die Betroffenen den Bezug zur Realität, die Lust an Hobbys, an gemeinsamen Unternehmungen mit Freunden oder an der eigenen Familie und können schließlich sogar aggressiv reagieren.

Eltern sollten deshalb wissen, wie lange ihre Kinder im Netz sind, was sie spielen und mit wem sie grundsätzlich chatten.

Wird exzessives Spielen oder Chatten festgestellt, erfordert es viel Willenskraft und Selbstdisziplin, um den Weg zurück in die Normalität zu schaffen. Hilfreich ist auch das gemeinsame Aufstellen und Einhalten eines Zeitplanes, der genau vorgibt, wann und wie viel gespielt bzw. gechattet werden darf.

„Wichtig ist, dass man den Betroffenen Alternativen anbietet, zum Beispiel Unternehmungen mit der Familie wie Ausflüge oder Kinobesuche und das man auch über die Ursachen spricht, die zu dem exzessiven Verhalten geführt haben“, so Grübler weiter.

In besonders schwierigen Fällen sollte man aber unbedingt therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Für Erwachsenen bietet sich darüber hinaus an, sich einer Selbsthilfegruppe Spielsucht anzuschließen.

Pressemitteilung