Beim Kampf gegen Tiermast-Doping ist Schulterschluss von Bund und Ländern gefragt

Angesichts der neuesten Erkenntnisse, dass zum Beispiel in der Produktion von Hähnchenfleisch massenhaft Antibiotika eingesetzt werden, die auch zur Bildung von multiresistenten Keimen beitragen können, fordern die Ersatzkassen in Mecklenburg-Vorpommern verschärfte Kontrollen von Bund und Ländern mit gegebenenfalls entsprechenden Sanktionen.

„Wir bemühen uns gerade mit vielfältigen Aktionen und wissenschaftlich begleiteten Programmen gegen das massive Vordringen der multiresistenten Keime in Krankenhäusern vorzugehen, die jährlich für tausenden von Erkrankungen und sogar von Todesfällen verantwortlich sind“, sagt Karl Nagel, Leiter der vdek-Landesvertretung. „Da ist es geradezu kontraproduktiv, wenn auf der anderen Seite Antibiotika massenhaft in der Tierproduktion als Wachstumsmittel eingesetzt werden und zur Bildung weiterer multiresistenter Keime führen. Diesen Wettlauf können wir dann nicht mehr gewinnen.“

Aus Sicht der Ersatzkassen sollten Antibiotika bei Tieren wirklich nur im absoluten Ausnahmefall verordnet und verabreicht werden. Obwohl dieses „Tiermast-Doping“ schon heute illegal ist, scheinen die Kontrollen und Sanktionen des Bundes und der Länder nicht ausreichend zu sein.

„Da gezüchtet Tiere auch über Bundeslandesgrenzen hinaus verkauft werden, wären bundeseinheitliche Regelungen und empfindliche Strafen für Gesetzesübertreter wohl die bessere Lösung“, so Karl Nagel.

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