Hygiene-Verordnung in M-V ist ein Fortschritt!

Die Landesvertretung der Ersatzkassen begrüßt die Verabschiedung der Landeshygieneverordnung. Sie ist dringend notwendig, weil sich Erkrankungen auf Grundlage von multiresistenten Keimen wie MRSA (Staphylococcos aureus, Haut- und Atemwegskeim) und ESBL (Escherichia coli, Darmkeim) immer mehr ausbreiten.

„Das  ist nicht nur ein Problem, mit dem Krankenhäuser zu kämpfen haben“, so Karl Nagel, Leiter der Landesvertretung der Ersatzkassen, „sondern auch in der Ambulanz muss sich ein noch stärkeres Hygienebewusstsein entwickeln.“

Obwohl Mecklenburg-Vorpommern bereits ein gutes Niveau in Sachen Hygiene aufweisen kann, bietet die Festsetzung von eindeutig definierten Hygienestandards, die Einstellung von hoch qualifiziertem Hygienepersonal, bauliche Bestimmungen und die Festlegung von einzuhaltenden Informationswegen gute Bedingungen, den Hygieneschutz weiter zu verbessern.

Dass dies notwendig ist, zeigen die Infektionserkrankungen aufgrund von Antibiotika resistenten Keimen, die sehr hoch (MRSA) bzw. deutlich auf dem Vormarsch sind (ESBL). Insbesondere gegen das Darmbakterium Escherichia coli (ESBL) gibt es kaum noch wirksame Antibiotika.

Die Ersatzkassen unterstützen deshalb ein Forschungsprojekt der Universität Greifswald (HICARE). Dieses soll wirkungsvolle, standardisierte und transferierbare Interventionsstrategien entwickeln und so der Ausbreitung multiresistenter Erreger effektiv und effizient entgegen treten. Die Ersatzkassen liefern dazu über den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) Datenmaterial für die Auswertung; eine Ersatzkasse ist sogar als direkter Projektpartner involviert.

Auch in Sachen Fachpersonal, sprich Krankenhaus-Hygieniker, setzt die Verordnung auf hohe Qualitätsstandards. Allerdings können in einer Übergangszeit auch wissenschaftliche Mitarbeiter, die nicht Humanmediziner sind, diese Funktion ausüben. Da der Übergangszeitraum relativ lang gesetzt ist (bis 2016), hoffen die Ersatzkassen, dass die Krankenhäuser mittelfristig freiwillig dazu geeignete Ärzte qualifizieren und einsetzen.

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