Arzneimittelausgaben in Mecklenburg-Vorpommern steigen weiter

Die niedergelassenen Ärzte in Mecklenburg-Vorpommern haben im ersten Halbjahr 2012 Arzneimittel im Wert von rund 353 Millionen Euro verschrieben. Damit erhöhten sich die Ausgaben für die Versicherten gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 2,59 Prozent. Das geht aus den aktuell veröffentlichten Zahlen des Deutschen Apothekerverbandes hervor.

Mit dieser Steigerung liegt Mecklenburg-Vorpommern auch höher als vergleichbare angrenzende Bundesländer wie Schleswig-Holstein (+ 1,96 Prozent) oder Brandenburg (+ 2,45 Prozent).

Zu berücksichtigen ist dabei, dass Mecklenburg-Vorpommern bereits den bundesweiten Spitzenplatz mit 494 Euro Arzneimittelausgaben pro Kopf innehat (2011, Arzneimittelatlas IGES und Verband forschender Arzneimittelhersteller- vfa).

„Allein durch eine ältere oder kränkere Bevölkerung sind diese Ausgaben nicht zu erklären“, so der Leiter der Landesvertretung der Ersatzkassen, Karl Nagel. „Wir appellieren daher an die Ärzte im Land, die durch ihr Verschreibungsverhalten auch die Kostensteuerung in der Hand haben, sich ihrer Verantwortung noch mehr bewusst zu werden. Eine qualitäts- und preisbewusste Verschreibungsweise muss kein Widerspruch sein.“

Angesichts der weiter steigenden Ausgaben für Arzneimittel warnen die Ersatzkassen auch, die aktuell vorhandenen Überschüsse in der gesetzlichen Krankenversicherung vorschnell verteilen zu wollen. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen: Überschüsse können durch Kostenschübe in vielen Bereichen sehr schnell aufgebraucht sein.

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