Kürzlich haben die Landkreise und kreisfreien Städte in Mecklenburg-Vorpommern den Weg für den landesweiten Einsatz von Telenotärzten frei gemacht. Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Qualität und Effizienz in der Notfallversorgung, so der Verband der Ersatzkassen (vdek) Mecklenburg-Vorpommern.
„Gerade in einem eher dünn besiedelten Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern ist es unabdingbar, technische Möglichkeiten effektiv einzusetzen, die im Notfall die qualitativ bestmögliche Versorgung sicherstellen“, so vdek-Landeschefin Kirsten Jüttner. Bereits seit mehreren Jahren sei es ein zentrales Anliegen der Ersatzkassen im Land, durch einen landesweiten Einsatz von Telenotärzten den professionellen Rettungskräften indikationsbezogen jederzeit und an jedem Ort eine ärztliche Expertise zur Seite stellen zu können. „Dies erleichtert den Einsatzkräften die Arbeit und sichert zudem die bestmögliche Qualität der Versorgung der Patientinnen und Patienten“.
Notfallversorgung und Rettungsdienst strukturell und finanziell nachhaltig reformieren
So wichtig und begrüßenswert der nun beschlossene Schritt der telenotärztlichen Betreuung in ganz Mecklenburg-Vorpommern ist, so entscheidend sei es aber auch, eine ganzheitliche, nachhaltig wirksame Reform der Notfallversorgung und des Rettungsdienstes zu realisieren. „Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach im Januar vorgelegten Eckpunkte einer entsprechenden Reform haben zu Recht viele Hoffnungen geweckt, dass in dieses für die Versicherten so wichtige Thema endlich Bewegung kommt.“
In diesem Zusammenhang habe der vdek vorgeschlagen, die bestehenden Leitstellen des Rettungsdienstes (112) und der Kassenärztlichen Vereinigung (116 117) standardmäßig zusammenzulegen und weiterzuentwickeln. Diese könnten dann die Patienten indikationsbezogen und ohne Zeitverlust in die richtige Versorgung steuern. „Entsprechend moderne, qualitätsoptimierte und klare Strukturen und strukturierte Prozesse müssen zentrale Bestandteile der zukünftigen Notfallversorgung sein“, so Jüttner. Allerdings seien die Hoffnungen auf die lang erwartete Entwicklung in dieser Frage inzwischen wieder gedämpft. „Denn wie auch bei anderen Vorhaben des Bundesgesundheitsministeriums ist man bislang über ein erstes Papier nicht hinausgekommen.“
Beiträge der Versicherten sind nicht unbegrenzt steigerbar
Neben der Sicherung der Qualität der Notfallversorgung, zu der der Rettungsdienst als ein wesentlicher Teil zählt, drängt aus Sicht des vdek auch ein Blick auf die Finanzentwicklung zu einer baldigen Reform. So haben die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 8,7 Milliarden Euro für die verschiedenen Zweige des Rettungsdienstes ausgegeben. Noch zehn Jahre zuvor war es nur etwa halb so viel.
Eine Entwicklung, die laut Kirsten Jüttner auch in Mecklenburg-Vorpommern stattgefunden habe. „Wir müssen vielen immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass es sich bei diesem Geld um die Beiträge der Versicherten handelt. Diese sind nicht unbegrenzt zu steigern, auch wenn gerade aktuelle Pläne der Politik durchaus einen anderen Eindruck erwecken könnten“, so Jüttner mit Blick auf die verschiedenen gesundheitspolitischen Pläne des Bundes, die überwiegend die gesetzlich Krankenversicherten und deren Arbeitgeber finanzieren sollen. „Eine zukunftsfähige Notfallversorgung mit einem modernen Rettungsdienst“, da ist sich die vdek-Landeschefin sicher, „kann und muss daher mit Blick auf das hochqualifizierte und engagierte Personal wie auch die heute zur Verfügung stehenden technischen Möglichkeiten beides können: Effizient und qualitätsorientiert arbeiten.“
Kontakt
Stephan Haring
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern
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