M-V: Eigenanteile in Pflegeheimen steigen weiter –

Pflegereform muss gesamtgesellschaftliche Lösung finden

Pflegebedürftigkeit wird auch in Mecklenburg-Vorpommern immer teurer. Obwohl die Pflegekassen in den vergangenen Jahren durch verschiedene Maßnahmen unterstützend eingriffen, konnten die Anstiege maximal gebremst werden. Aktuelle Zahlen des Verbands der Ersatzkassen in Mecklenburg-Vorpommern zeigen nun, dass die monatlichen Eigenanteile im Jahresvergleich weiter angestiegen sind. Im Länderschnitt liegt der Nordosten damit zwar weiter am unteren Rand – für die Betroffenen aber heißt es dennoch in immer mehr Fällen, auf staatliche Unterstützung zurückgreifen zu müssen.

Bisherhige Reformansätze haben unaufhaltsamen Anstieg höchstens gebremst

„Wer in diesen Tagen in ein Pflegeheim kommt, muss vom ersten Monat an durchschnittlich 2.752 Euro aus eigener Tasche bezahlen“, so Claudia Straub, vdek-Landeschefin in Mecklenburg-Vorpommern. Natürlich habe es in den zurückliegenden Jahren verschiedene Reformansätze gegeben, die sich ent- wie auch belastend auf die Pflegebedürftigen auswirkten.So übernehmen die Pflegekassen bereits seit einigen Jahren zusätzliche, aufenthaltsdauerabhängige Zuschüsse. Und die Kosten sind neben inflationsbedingten Entwicklungen gerade auch durch die wichtigen Tariftreueregelungen, die eine deutlich bessere Bezahlung der Pflegekräfte zur Folge hatten, gestiegen. „Was für die Betroffenen letztlich zählt ist doch aber der unaufhaltsame Anstieg individuell oftmals individuell nicht selbst zu tragender Eigenanteile“, so Straub. „Das ist ohne Frage ein soziales Problem, das eine gesamtgesellschaftliche Antwort erfordert.“

Konkret auf die Entwicklung der Eigenanteile bezogen, muss ein zentraler Schwerpunkt einer dringend erforderlichen Pflegereform auf einer Lösung des Problems unaufhaltsam steigender Eigenanteile in stationären Einrichtungen aber auch in der ambulanten Betreuung liegen. Zwar ist es wichtig, verstärkt auch wieder darauf hinzuweisen, dass die Pflegeversicherung als Teilleistungsversicherung ausgestaltet ist. „Aber die aktuellen Entwicklungen machen stationäre Pflege für viele unerschwinglich, beziehungsweise geben den Weg zur staatlichen Unterstützung automatisch vor.“ Ein Weg, den viele Betroffene scheuen. 

Auch Land kann für Entlastung sorgen

Aber auch das Land Mecklenburg-Vorpommern kann, so der vdek im Nordosten, für spürbare Entlastung der Pflegebedürftigen sorgen, indem es seiner finanziellen Verantwortung gerecht wird, und die in den Eigenanteilen enthaltenen Investitionskosten übernimmt. „Dies würde eine durchschnittliche Entlastung von 365 Euro monatlich bedeuten“, so Claudia Straub. Dies sei zwar nicht die abschließende Lösung, aber ein spürbarer Anfang. Schade sei, so Straub in diesem Zusammenhang, dass nicht ein einziger Euro des knapp zwei Milliarden schweren Investitionspakets für Mecklenburg-Vorpommern die Pflege erreiche. „Hier hätten wir uns für die wachsende Zahl der Pflegebedürftigen im Land deutlich mehr erhofft.“

Kontakt

Stephan Haring
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommern

Tel.: 0385 / 52 16 - 105
E-Mail: stephan.haring@vdek.com