Krankenhäuser: Ressourcen bündeln!

Kommentar von Hanno Kummer, Leiter der vdek-Landesvertretung Niedersachsen

Wir haben in Niedersachsen ein gutes neues Krankenhausgesetz, das eine aktivere Krankenhausplanung des Landes ermöglicht, verabschiedet im Sommer 2022. Wenige Monate später stellte in Berlin der Bundesgesundheitsminister ambitionierte Reformideen zur Krankenhausversorgung vor. Für uns geht es darum, auf dieser Basis in weiteren Schritten nun auch tatsächlich zu Veränderungen der Angebotslandschaft zu kommen.

Wir brauchen auf regionaler Ebene eine Konzentration der Krankenhausleistungen auf weniger Standorte, definierte Versorgungsaufträge der Krankenhäuser und eine bessere Abstimmung der Krankenhäuser untereinander. Wir haben dabei eine klare Zielperspektive: Die Frage, welches Krankenhaus macht was, darf nicht im Belieben der einzelnen Häuser bleiben, sondern soll sich richten erstens nach dem regionalen Bedarf der Bevölkerung und zweitens danach, welches Krankenhaus was kann gut kann.

Für mich als Patienten bedeutet das: Ich kann mich darauf verlassen, von vornherein in dem für mich richtigen Krankenhaus behandelt zu werden. Richtig heißt, dass das Krankenhaus sowohl personell als auch apparativ in der Lage ist, die jeweilige Behandlung umfassend und in hoher Qualität durchzuführen. Das ist übrigens auch und gerade im Notfall das entscheidende Kriterium für den Behandlungserfolg, auch in Konkurrenz zu einigen Minuten Unterschied bei der Eintreffzeit. Diese Sicherheit muss der Anspruch sein.  

Betten stehen leer, weil Personal fehlt

Die heutigen ausgedehnten Krankenhaus-Strukturen – also Standorte und Abteilungen, die regional häufig unabgestimmt mehrfach vorgehalten werden – sind schlichtweg personell nicht mehr zu bewirtschaften. Schon jetzt stehen Krankenhausbetten leer, weil das Personal fehlt. Wir sehen gerade tatsächlich sehr konkret Vorboten einer Entwicklung, bei der am Ende Ärztinnen und Ärzte durch die Wahl ihres Arbeitsplatzes entscheiden, wo welche Krankenhausangebote verfügbar sind. Das kann nicht gewollt sein. Das ist das Gegenteil von Krankenhausplanung.

Deshalb: Wir müssen vorhandene Ressourcen bündeln, und zwar weil wir gerade kein Weniger an Versorgung wollen, sondern weil es die einzige Möglichkeit ist, eine gute hochwertige Versorgung in den Regionen zu organisieren.