An einer Blutvergiftung sterben in Deutschland im Jahr noch immer etwa 75.000 Menschen. Überlebende kämpfen häufig mit schweren Folgeschäden. Eine große Anzahl dieser Todesfälle und viele der Spätfolgen wären bei rechtzeitigem Gewahrwerden vermeidbar.
Am 13. September findet alljährlich der Welt-Sepsis-Tag statt, um auf Missstände in den verschieden Bereichen der Sepsis-Prävention, -Diagnostik, -Therapie und -Rehabilitation aufmerksam zu machen.
Sepsis oft unerkannt
„Egal in welchem Alter ein Mensch ist, eine Sepsis ist immer ein lebensbedrohlicher Notfall. Die Kampagne #DeutschlanderkenntSepsis wurde unter anderem deshalb ins Leben gerufen, um die Symptome, die sich früh bei einer Sepsis zeigen, im öffentlichen Bewusstsein zu verankern“, erklärt Dr. Klaus Holst, Leiter der vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt. Die Kampagne ist eine Initiative des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e. V. (APS) und seiner Partner: der Sepsis Stiftung, der Deutschen Sepsis-Hilfe, des Sepsisdialogs und des Verbands der Ersatzkassen e.V. (vdek). Sie klärt über die Gefahren der Sepsis auf und will die typischen Warnzeichen in der Bevölkerung und beim medizinischen Personal bekannter machen.
„In Sachsen-Anhalt verstarben laut Statistischem Landesamt Sachsen-Anhalt im letzten Jahr 141 Menschen an einer unerkannten Sepsis. Wer die typischen Symptome einer Sepsis kennt, wählt den Notruf 112 und hilft damit, eines von bis zu 20.000 Leben jährlich zu retten. Durch die Aufklärungsinitiative ‚#DeutschlanderkenntSepsis‘ wird die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung und damit auch die Patientensicherheit erhöht. Die Früherkennung und der Behandlungserfolg hängen miteinander zusammen: Das Wissen um die Symptome senkt die Sterblichkeit. Aus diesem Grunde unterstützen wir die Kampagne“, erklärt Dr. Klaus Holst weiter.
Hintergrund: Auch aus kleinen Schnittverletzungen kann Sepsis entstehen
Eine Blutvergiftung entsteht, wenn bei einer zunächst begrenzten Entzündung das schon aktivierte Immunsystem durch weitere Komplikationen überreagiert. Dadurch werden die Funktionen der Organe in Mitleidenschaft gezogen, bis hin zu Organversagen und zum Absterben von Extremitäten. Die häufigsten Ursachen für eine Sepsis sind Lungenentzündungen sowie Entzündungen im Bauchraum und der Harnwege. Auch aus kleinen Schnittverletzungen und Insektenstichen kann eine Sepsis entstehen. Zu den Warnzeichen gehören Fieber, Schüttelfrost, Verwirrtheit und erschwerte Atmung. Wer eine Sepsis überlebt, leidet teils an Spätfolgen wie Amputationen, Depressionen bis hin zu chronischer Erschöpfung.
Weitere Informationen
Auf der Webseite www.deutschland-erkennt-sepsis.de sind zahlreiche Informationen zu den typischen Warnzeichen und den Verhaltensregeln im Notfall zu finden. Außerdem wurden Flyer, Poster und der Aufklärungsfilm „Sepsis: Gönn dem Tod ´ne Pause“ entwickelt, der über Social Media verbreitet wird.
Kontakt
Elisabeth Scholz
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen-Anhalt
Tel.: 03 91 / 5 65 16 - 20
Fax: 03 91 / 5 65 16 - 30
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