Bundesweites Pilotprojekt startet mit Unterstützung der Ersatzkassen in Sachsen-Anhalt

CIRS-Berichtsystem für Versicherte

Die Ersatzkassen und der Verband der Ersatzkassen e. V. haben mit Deutschlands erstem CIRS-Berichtsystem für Versicherte eine gemeinsame Initiative zur Erhöhung der Patientensicherheit im Gesundheitswesen ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, Versicherte aktiv in die Umsetzung einer sicheren Gesundheitsversorgung einzubinden und damit den globalen Aktionsplan Patientensicherheit der WHO weiter voranzutreiben. Auch die Ersatzkassen in Sachsen-Anhalt - BARMER, TK, DAK-Gesundheit, KKH, hkk, HEK – sowie die vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt beteiligen sich an dem bundesweiten Projekt.

Was ist ein CIRS und wozu dient es?

Die Abkürzung CIRS steht für Critical Incident Reporting System. Es handelt sich um ein Lern- und Meldesystem, das bereits seit 2012 verpflichtend in Krankenhäusern zum Einsatz kommt. Anders als bisher vorgesehen, sollen im CIRS-Berichtsystem für Versicherte Ersatzkassen jedoch nicht medizinisches Personal, sondern Versicherte selbst Fehler oder auch „Beinahe-Fehler“ über die gemeinsame Internetseite mehr-patientensicherheit.de melden können. Dabei ist es ausdrücklich erwünscht, auch positive Ereignisse zu dokumentieren.

„Es läuft nicht immer optimal – auch in der Gesundheitsversorgung. Wichtig ist, dass wir gemeinsam daraus lernen. Toll, dass Patientinnen und Patienten dabei jetzt auch eine Stimme bekommen. Für Ärzteschaft oder Pflegekräfte gibt es solche Möglichkeiten schon länger. Auf www.mehr-patientensicherheit.de können jetzt auch unsere Versicherten anonym melden, was bei ihnen in der Gesundheitsversorgung besonders gut oder schlecht gelaufen ist“, erklärt Michél Henkel, Leiter des KKH Vertragsmanagements Nord/Ost.

Ziele und Vorgehen

Steffi Suchant, Leiterin der TK-Landesvertretung Sachsen-Anhalt, erläutert: „In Sachsen-Anhalt verzeichnet die Techniker Krankenkasse allein im ambulanten Bereich weit über eine Million Behandlungsfälle jährlich. Es ist begrüßenswert, dass das Portal Patientinnen und Patienten die Möglichkeit gibt, über ihre Erlebnisse im Gesundheitswesen zu berichten, und damit positive aber auch kritische Erfahrungen zu teilen“.

Die Meldungen werden streng anonymisiert, um Versicherte und Leistungserbringer zu schützen. Das Projekt zielt nicht darauf ab, Einrichtungen oder Fachkräfte öffentlich zu bewerten, sondern darauf, durch den Aufbau eines kollektiven Erfahrungsschatzes nachhaltige Verbesserungen in der Patientensicherheit zu erreichen.

Dr. Klaus Holst, Leiter der vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt, betont: „Durch die systematische Sammlung von Erfahrungen können Risiken für Fehler erkannt und reduziert werden. Zusätzlich bietet das Erfassen von Good-Practice-Beispielen die Möglichkeit, von erfolgreichen Strategien zu lernen. Das Erkennen von Fehlern und das Lernen aus ihnen bieten die Chance, die Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten zukünftig noch sicherer zu gestalten“.

Nach der Meldung eines Vorfalls wird dieser von einer Expertengruppe analysiert und Verbesserungsvorschläge werden den medizinischen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich wird monatlich ein "Fall des Monats" veröffentlicht, der konkrete Handlungsempfehlungen für die Versicherten enthält.

Kontakt

Elisabeth Scholz
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen-Anhalt

Tel.: 03 91 / 5 65 16 - 20
Fax: 03 91 / 5 65 16 - 30

Mobil: 0 162 1339179
E-Mail: elisabeth.scholz@vdek.com