Die vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt hat die 7. Auflage der Publikation „Das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt – Ausgewählte Basisdaten der gesundheitlichen Versorgung 2025/26“ veröffentlicht. Die Broschüre rückt in diesem Jahr besonders den Wandel bei den beiden Hochschulambulanzen in Sachsen-Anhalt in den Mittelpunkt
„Mit der 7. Auflage der Basisdaten bieten wir einen fundierten Überblick über den Status quo und die Entwicklung zentraler Gesundheitsindikatoren in Sachsen-Anhalt. Hochschulambulanzen nehmen dabei eine zunehmend wichtige Rolle ein – medizinisch wie ökonomisch. Unser Ziel ist es, diese Daten als Grundlage für zukünftige Diskussionen und Entscheidungen im Gesundheitswesen zu nutzen, um die Herausforderungen gemeinsam anzugehen und Lösungsansätze zu entwickeln“, erklärt Dr. Klaus Holst, Leiter der vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.
Hochschulambulanzen: Entwicklung in Sachsen-Anhalt
Hochschulambulanzen nach § 117 SGB V wurden 1955 gesetzlich eingeführt, ursprünglich mit dem Ziel, die Universitätskliniken im Rahmen von Forschung und Lehre zu unterstützen. Seit der gesetzlichen Neuregelung im Rahmen des GKV-Versorgungsstärkungsgesetzes 2015 und eines Schiedsspruchs 2016 dürfen Hochschulambulanzen auch Patientinnen und Patienten mit besonders komplexen oder seltenen Erkrankungen ambulant behandeln – ohne Fallzahlbegrenzung und ohne Bedarfsplanung.
Zahlen belegen wachsende Versorgungsleistung
Die Entwicklung in Sachsen-Anhalt ist eindrucksvoll: Zwischen 2010 und 2023 stieg die Zahl der ambulanten Behandlungsfälle in den Hochschulambulanzen der beiden Universitätskliniken von 101.000 auf über 166.000. Auch die Fallzahlen je Studienplatz in der Humanmedizin zeigen eine deutliche Zunahme – von 30 Fällen je Studierenden an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bzw. 35 an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg im Jahr 2010 auf 50 bzw. 56 Fälle im Jahr 2023 – bei gleichbleibendem Ausbildungsauftrag.
Wirtschaftliche Bedeutung steigt
Neben ihrer medizinischen Funktion haben Hochschulambulanzen auch ökonomisch an Bedeutung gewonnen. Während der Case Mix Index (CMI) – der die durchschnittliche Fallschwere stationärer Behandlungen abbildet – in den Universitätskliniken sinkt, steigen die ambulanten Fallzahlen in den Hochschulambulanzen deutlich an. Diese Entwicklung bleibt zwar außerhalb des CMI, wirkt sich aber auf das Erlösbudget der Kliniken aus: Der Anteil der HSA-Fallpauschalen am Budget der Universitätskliniken stieg von 1,33 Prozent im Jahr 2013 auf 5,73 Prozent im Jahr 2023.
Daten schaffen Grundlage für Diskussion und Planung
Die nun vorliegende Publikation „Das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt – Ausgewählte Basisdaten 2025/26“ stellt neben dem Themenschwerpunkt Hochschulambulanzen eine Vielzahl weiterer Kennzahlen zur Verfügung. Langzeitvergleiche, Bundesländeranalysen und grafische Darstellungen liefern Entscheidungsträgerinnen und -trägern eine faktenbasierte Grundlage für die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens im Land.
Die Broschüre „Das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt – Ausgewählte Basisdaten 2025/26“ ist ab sofort auf den Internetseiten der vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt verfügbar – sowohl als Broschüre als auch in Form der einzelnen Grafiken zum Download.
Kontakt
Elisabeth Scholz
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
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