Erfurt, 26.02.2010 – Bis zum Lebensende möchten die meisten Menschen im vertrauten häuslichen Umfeld, also im Kreis der Familie und Angehörigen verbringen. Ein Teil der Menschen leidet jedoch auf Grund einer schweren Erkrankung unter schwersten Schmerzen oder ausgeprägter Luftnot, meist einhergehend mit psychosozialen Belastungen, auch für das soziale Umfeld. Für diese Menschen am Ende ihres Lebensweges bietet sich eine ständige, spezialisierte Behandlung an, um so den Verbleib in der häuslichen Umgebung noch zu ermöglichen.
„Bis zu 10 Prozent aller Sterbenden benötigen in den letzten Tagen ihres Lebens diese besonders aufwändige, hoch spezialisierte Versorgung“, so Michael Domrös, Leiter der vdek-Landesvertretung Thüringen. „Bisher mussten diese Menschen häufig ins Krankenhaus eingewiesen werden. Dies kann jetzt jedoch abgewendet werden.“
Um dem Anliegen dieser schwerstkranken Menschen gerecht zu werden, haben die Thüringen Kassen ein Vertragsmodell zur "Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung, kurz SAPV" entwickelt. So wird eine medizinisch-pflegerische Betreuung zu Hause im Kreise der Angehörigen auch am Ende ihres Lebensweges ermöglicht.
Jedoch gestalten sich die Verhandlungen mit potentiellen Vertragspartnern zur Umsetzung des Vertrages äußerst schwierig.
„In angrenzenden Bundesländern ist diese Versorgung bereits Realität“, so Domrös, „in Thüringen ist dies jedoch oft an den Preisforderungen potentieller Anbieter bisher gescheitert, so dass wir noch keine Flächendeckung erreicht haben." Dabei haben die Ersatzkassen für die gleichen Leistungen auch das gleiche Geld wie in den umliegenden Neuen Bundesländern in unserem Freistaat angeboten. Diese besonders aufwändige Leistung soll selbstverständlich zusätzlich zu den Leistungen aus der Regelversorgung bezahlt werden, dies ist für die Ersatzkassen selbstverständlich. „Was in anderen Ländern möglich ist, sollte auch in Thüringen möglich sein“, so Domrös abschließend, „wir bieten unseren Leistungserbringern auch weiterhin konstruktive Verhandlungen an und erwarten im Gegenzug von diesen wirklichkeitsnahe Angebote, um so schnellstmöglich auch in Thüringen flächendeckend diese Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung einführen zu können." Es gilt auch hier verantwortungsvoll mit den Beitragsgeldern der Versicherten umzugehen.
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