Gute Noten für Thüringer Pflegeeinrichtungen

Alle Pflegeeinrichtungen qualitätsgeprüft - Ergebnisse online abrufbar - ab sofort jährliche Prüfungen

Erfurt, 22.8.2011 – In Thüringer Pflegeeinrichtungen wird gute Arbeit geleistet. Das besagen die veröffentlichten Ergebnisse der Qualitätsprüfungen, die der MDK im Auftrag der Pflegekassen seit Juli 2009 in allen rund 400 ambulanten Pflegediensten und 300 Pflegeheimen im Freistaat durchgeführt hat. Demnach liegt die Durchschnittsnote der geprüften ambulanten Pflegedienste in Thüringen bei 1,9 (zum Vergleich: Bundesdurchschnitt 1,8). Die Durchschnittsnote der stationären Einrichtungen liegt bei 1,4 und damit unter dem Bundesdurchschnitt von 1,5.

„Das Ziel bei Einführung der Pflegenoten war es, die Pflegequalität transparent zu machen. Das ist gelungen. Nach zwei Jahren der Erprobung im Pflegealltag können wir feststellen: die Noten werden sowohl von den Verbrauchern als auch von den Pflegedienstleistern angenommen“, so das Fazit von Rolf Steinbronn, Vorsitzender des Vorstandes der AOK PLUS, für die Pflegekassen in Thüringen. Auf einen Blick könne man nun erkennen, wo Pflegebedürftige in Thüringen gut versorgt werden, aber ebenso, wo Entwicklungspotential besteht. Das schaffe zudem einen Qualitätswettbewerb zwischen den Einrichtungen. „Diese Form von Transparenz, die wir mit dem Notensystem in der Pflege haben, ist beispielgebend auch für andere Bereiche im Gesundheitswesen. Gemeinsam mit allen Beteiligten müssen wir nun kontinuierlich das noch junge System weiterentwickeln“, so Steinbronn.

 

Gesetzliche Grundlage für die Pflegenoten war das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz aus dem Jahr 2008. Alle deutschen Pflegeheime und Pflegedienste müssen seitdem mit unangekündigten Prüfungen durch den MDK rechnen. Bis Ende 2010 wurden alle Einrichtungen einmal geprüft, ab 2011 erfolgt die Prüfung jährlich. Die Prüfungen erfolgen nach einem bundeseinheitlichen Kriteriensystem, auf das sich der GKV-Spitzenverband, die Sozialhilfeträger und die Vertreter der Leistungserbringer geeinigt haben. Es besteht bei stationären Pflegeeinrichtungen aus 82 Kriterien in fünf Qualitätsbereichen, im ambulanten Bereich aus 49 Kriterien in vier Qualitätsbereichen inklusive jeweils der Befragung von Kunden bzw. Heimbewohnern. Die Ergebnisse werden in Noten von 1,0 bis 5,0 abgebildet. Jedoch fließen die Befragungen der Kunden und Bewohner nicht in die Gesamtnote ein. 

 

Der MDK fasst die erhobenen Daten in Transparenzberichten zusammen. Anschließend werden diese Angaben von der bundesweiten Datenclearingstelle Pflege auf Vollständigkeit und Plausibilität geprüft. Vor der Veröffentlichung erhalten die geprüften Pflegeeinrichtungen einen vorläufigen Transparenzbericht und haben die Gelegenheit, innerhalb von 28 Tagen Zusatzinformationen und einen Kommentar beizufügen. Um die Gesamtnote richtig einordnen zu können, wird sowohl im stationären, als auch im ambulanten Bereich jeweils der Durchschnitt in dem Bundesland ermittelt.

 

„Den Pflegeeinrichtungen kann ein gutes Qualitätsniveau mit Verbesserungspotential bescheinigt werden, beispielsweise bei der Vorbereitung auf Notfälle oder dem Umgang mit der Dekubitusgefahr“, betont der Geschäftsführer des MDK Thüringen e. V., Kai-Uwe Herber. „Wer einen Pflegedienst oder eine stationäre Pflegeeinrichtung sucht, sollte nicht nur auf die Gesamtnote achten, sondern sich die Einzelfragen genauer ansehen, vor allem pflegerisch wichtige Punkte, z. B. die Erfassung des Dekubitusrisikos. Wichtig ist auch ein persönliches Gespräch mit den Verantwortlichen der Einrichtung und ein Besichtigungstermin vor Ort."

 

Die Prüfungsergebnisse der Thüringer Pflegeeinrichtungen sind ab sofort in folgenden Internetportalen abrufbar:

www.aok-gesundheitsnavi.de (AOK)

www.pflegelotse.de (vdek – Verband der Ersatzkassen)

www.bkk-pflege.de (BKK)

www.der-pflegekompass.de (IKK/ Knappschaft)

Außer auf den Internetseiten der Landesverbände der Pflegekassen werden die Transparenzberichte zusätzlich auch an gut sichtbarer Stelle im Pflegeheim bzw. Pflegedienst ausgehängt. 

 

Federführend für die Veröffentlichung:

Pflegekasse der AOK PLUS, Jürgen Frühauf, Tel: 0361/ 6574 80021; Funk: 01520/ 156 68 55; Mail: juergen.fruehauf@plus.aok.de

 

Weitere Ansprechpartner:

BKK Landesverband Mitte: Matthias Tietz, 0391/ 5554157, matthias.tietz@bkkmitte.de

IKK classic: Franziska Becher, 0361/ 74791610, franziska.becher@ikk-classic.de

Knappschaft: Jan Klingelhöfer, 069/ 74301040, jan.klingelhoefer@kbs.de

KK für den Gartenbau: Frank Römer, 0561/ 9282263, frank.roemer@gartenbau.lsv.de

Verband der Ersatzkassen (vdek): Kerstin Keding, 0361/ 4425227, kerstin.keding@vdek.com

MDK Thüringen: Susanne Götze, 03643/ 553108, susanne.goetze@mdk-th.de

 

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Kontakt

Kerstin Keding
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Thüringen

Tel.: 03 61 / 4 42 52 - 27
E-Mail: Kerstin.Keding@vdek.com