Welt-Diabetes-Tag am 14. November 2025

Unterschätzte Gefahr bei Diabetes: Psychische Erkrankungen und soziale Ausgrenzung

Diabetes wird zu den umgangssprachlichen Volkskrankheiten gezählt. Schaut man sich die Zahlen für Diabetes mellitus Typ 2 in Thüringen an, findet man das bestätigt: Rund 12 Prozent der Thüringerinnen und Thüringer haben eine dokumentierte Diagnose, also jeder 8. Mensch im Freistaat. Das übertrifft den bundesdeutschen Durchschnitt um 37 Prozent.

Diabetes als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

„Der Einsatz gegen Diabetes muss eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung sein“, sagt Robert Schöning, Leiter der Thüringer Landesvertretung des vdek. „Neben der persönlichen Gesundheitsvorsorge, also Ernährung, Bewegung und Lebenswandel, gehören auch ausreichend Angebote und Informationen dazu. Wir brauchen in Thüringen eine Kultur der Gesundheit, um das Gesundheitssystem langfristig zu entlasten und um einfach gesünder zu sein.“

Erhöhtes Risiko für Depressionen und weitere psychische Erkrankungen

Zahlen dazu, wie viele Menschen in Thüringen sich zu wenig bewegen oder zu fett- und zuckerhaltig essen, gibt es viele. Darüber, dass eine Diabetes-Diagnose eine große psychische Belastung sein kann, wird wenig gesprochen. Es gibt Statistiken, die nahelegen, dass Diabetes die Wahrscheinlichkeit für eine Depression erhöht. Dazu kommt der psychische Stress, der beispielsweise durch Medikamenteneinnahme, Ernährungsumstellung und die Angst vor Folgeerkrankungen entstehen kann.

Statt Diabetes-Stigma: Unterstützung, Austausch und Teilhabe

In der jüngeren Vergangenheit nimmt die Wissenschaft auch die soziale Stigmatisierung in den Blick, die eine Diabetes-Diagnose mit sich bringen kann. Einer Umfrage unter Diabetes-Patienten in den USA zufolge hat rund ein Viertel der Befragten bereits eine Abwertung aufgrund der Erkrankung durch Äußerungen wie „Du bist doch selbst schuld“ erlebt. Vierzig Prozent haben schon einmal aufgrund von Scham einen Arzttermin ausfallen lassen. „Eine Erkrankung darf kein Grund für soziale Ausgrenzung sein“, so Schöning weiter. „Stattdessen sind Unterstützung, Austausch und soziale Teilhabe wichtig.

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Kontakt

Anne Osterland
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Thüringen

Tel.: 03 61 / 4 42 52 - 27
E-Mail: Anne.Osterland@vdek.com