Kampagne "Deutschland erkennt Sepsis" gestartet

Blutvergiftung ist ein Notfall, der zu oft unerkannt bleibt

15.000 bis 20.000 Todesfälle jährlich könnten in Deutschland vermieden werden, wenn schneller eine Sepsis festgestellt und entsprechend behandelt werden würde. Das sagt das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS). Zusammen mit dem Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek), der Sepsis-Stiftung, der Deutschen Sepsis-Hilfe und dem Sepsis-Dialog der Universitätsmedizin Greifswald hat das APS eine bundesweite Kampagne gestartet. Ziel ist es, über die Gefahren der Sepsis (auch „Blutvergiftung“) aufzuklären sowie die typischen Warnzeichen in der Bevölkerung und bei medizinischem Personal bekannter zu machen.

Die Aufklärungskampagne möchte darauf aufmerksam machen, dass Sepsis wie Schlaganfall oder Herzinfarkt ein Notfall ist, der jeden treffen kann und schnell behandelt werden muss. Sie ist die schwerste Komplikation einer Infektionserkrankung, von Wundinfektion oder Pneumokokken bis Covid-19. Jährlich sterben etwa 75.000 Menschen in Deutschland an einer Sepsis, Überlebende erleiden oft schwere Folgeschäden. 15.000 bis 20.000 Todesfälle pro Jahr sowie viele Spätfolgen – von Amputationen bis chronische Erschöpfung und Depressionen - gelten als vermeidbar.

Aufklärung ist wichtig

Entscheidend ist dabei die Bevölkerung selbst, wie Ulrike Elsner, Vorstandsvorsitzende des vdek, betont: „Da viele Sepsis-Fälle im Alltag und in der Freizeit auftreten, müssen vor allem die Patientinnen und Patienten bzw. deren Angehörige in der Lage sein, die Symptome einer Sepsis rechtzeitig zu erkennen und sie nicht mit anderen Erkrankungen zu verwechseln. Nur so können sie auch im Ernstfall richtig handeln. Daher ist Aufklärung so wichtig!“

Mit einer zentralen Webseite www.deutschland-erkennt-sepsis.de, Flyern und Infobroschüren, Postervorlagen und einem Film, der einfache, klare Botschaften vermittelt und Handlungsempfehlungen gibt, soll die Früherkennung verbessert werden.

Gesundheitskompetenz stärken

 „Wir wollen damit die Gesundheitskompetenz der Menschen stärken“, betont Torsten Barenborg, Leiter der vdek-Landesvertretung Bremen, das Anliegen der Kampagne. „Das ist ganz besonders wichtig, da nahezu jede Infektionserkrankung zu Sepsis führen kann. Nur wenige kennen allerdings die Symptome einer Sepsis und wissen, dass man sich gegen viele Erreger impfen lassen kann, die eine Sepsis auslösen können.“

Um das zu ändern, ruft die Kampagne auch andere Institutionen und Einrichtungen des Gesundheitswesens zum Mitmachen auf. Torsten Barenborg vom vdek dazu: „Im Sinne der Patientensicherheit braucht das Thema eindeutig mehr Beachtung als bisher, innerhalb und außerhalb des Gesundheitswesens.“

Kontakt

Christiane Rings

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 76

E-Mail: christiane.rings@vdek.com

und

Birgit Tillmann

Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Bremen

Tel.: 04 21 / 1 65 65 - 84
E-Mail: birgit.tillmann@vdek.com