Hitzeschutz

Ältere Menschen resilienter im Umgang mit Hitze machen

Hitzeschutz aeltere Menschen Collage Getty Images

Die Temperaturen steigen überall und natürlich auch im Saarland. Gerade im Sommer merkt das Jeder. Besonders leiden tun darunter vor allem chronisch kranke Menschen und Pflegebedürftige. Denn für sie können heiße Tage schnell zur gesundheitlichen Bedrohung werden.

BMG zum Thema Gesundheitsrisiko Hitze

Schwindel, Verwirrtheit, Erschöpfung, Hitzschlag: Die spürbaren gesundheitlichen Folgen der Hitze können in den Sommermonaten gravierend sein. Besonders betroffen: Menschen ab 65, Menschen mit Vorerkrankungen sowie Säuglinge und Kleinkinder. Mehr

RKI Hitzebedingte Mortalität in Deutschland

In den Sommermonaten führen hohe Außentemperaturen regelmäßig zu deutlich erhöhten Sterberaten, insbesondere in älteren Altersgruppen. Die Gründe für diese hitzebedingte Mortalität sind vielfältig und reichen von Todesfällen durch Hitzeschlag bis hin zu komplexeren Konstellationen, etwa bei Menschen mit vorbestehenden Herz-Kreislauf- oder Lungenerkrankungen. Der Sommer 2022 war der viertwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die im Epidemiologischen Bulletin 42/2022 veröffentlichte Analyse des Mortalitätsverlaufs über die Kalenderwochen 15 bis 36 ergibt eine hitzebedingte Übersterblichkeit von rund 4.500 Sterbefällen. Grafiken und Übersicht

vdek unterstützt Hitzeaktionstag 2024

Der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) beteiligt sich am heutigen Hitzeaktionstag. Mit regionalen Projekten und bundesweiten Informationsangeboten macht der Verband auf die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit aufmerksam. Hinter dem Aktionstag steht ein breites Bündnis aus über 50 Institutionen des Gesundheitswesens, die gemeinsam Verantwortung für ein hitzeresilientes Deutschland übernehmen. Mehr

Was kann ich für meine Hitzeresilienz tun?

In einem Workshop der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und den vdek-Pflegeberaterinnen und -beratern wurde der Frage nachgegangen, wie man das Thema Hitzeschutz in die Arbeit der Pflegestützpunkte integrieren kann. Spannend dabei: Welche Auswirkungen hat Hitze auf die Pflegeberaterinnen und -berater selbst? Natürlich können die Pflegeberaterinnen und -berater auch den Hitzeschutz in ihrem Arbeitsalltag verbessern. Dies kommt auch den Klientinnen und Klienten zu Gute, die durch den Pflegestützpunkt beraten werden. Themen, wie Vermeidung der Aufheizung von Räumlichkeiten oder das ausreichende Trinken als beispielhafte Hitzeschutzmaßnahmen wurden diskutiert.

Unterstützung für einen besseren Hitzeschutz von älteren Menschen

Der Workshop mit KLUG war ein erster Auftakt, um das Thema Hitzeschutz in der Pflegeberatung zu verankern. In der Folge erhalten die Pflegeberaterinnen und -berater Informationsmaterialien zu dem Thema, die sie z.B. bei ihren Beratungseinsätzen verteilen können. Wünschenswert ist es, dass alle Akteure, die sich um die Umsetzung der kommunalen Hitzeschutzpläne kümmern, vernetzt werden. Gemeinsam möchte man die Hitzeresilienz von chronisch-kranken und/oder pflegebedürftigen Saarländerinnen und Saarländer verbessern. Dies ist vor dem Hintergrund des Klimawandels und immer häufiger stattfindenden Hitzeereignissen dinglicher denn je.

Bilder vom Hitzeschutz-Workshop mit den vdek-Pflegeberaterinnen und -beratern

In der 5. Ausgabe des ersatzkasse magazin. 2024 finden Sie auf Seite 20 einen Bericht zu den Hitzeschutzworkshops

  1. Titelblatt ersatzkasse magazin. (5. Ausgabe 2024)
    ersatzkasse magazin. (5. Ausgabe 2024)

    Reform der Notfallversorgung

    Schon lange sind Probleme in der Notfallversorgung bekannt. Jetzt hat das Bundeskabinett ein NotfallGesetz (NotfallG) beschlossen, um Hilfesuchende schneller in die passende Behandlung zu vermitteln und Notfalleinrichtungen effizienter zu nutzen. Viele wichtige und richtige Regelungen sind enthalten, jedoch fehlt die dringend notwendige Neustrukturierung des Rettungsdienstes » Lesen

Diana Becker, Pflegeberaterin im Landkreis St. Wendel

Diana Becker

"Interessant, was ich als Pflegeberaterin praktisch umsetzen kann, wenn wir über mehrere Tage hinweg hohe Temperaturen haben. Das Thema Hitzeschutz wird mich sicher beruflich weiterhin beschäftigen.

Da ich selber lange Zeit in der Pflege gearbeitet habe, war für mich das Thema Hitzeschutz nicht neu. Interessant fand ich jedoch, wie KLUG es geschafft hat, die Theorie mit der Praxis zu verbinden. Ich halte es für sinnvoll, Klienten über mögliche Schutzmaßnahmen zu informieren, setze hier jedoch auf Eigenverantwortung und selbstbestimmtes Handeln."

Judith Lermen, Pflegeberaterin im Landkreis St. Wendel

Judith Lermen

„Medikamente, Energiebedarf, Bluthochdruck - vieles ändert sich bei hohen Temperaturen. Der Workshop mit KLUG hat mir gezeigt, welche Bedeutung der Hitzeschutz in der Pflegeberatung hat. Ich bleibe am Thema dran – für unsere Klienten, aber auch weil mich das Thema persönlich interessiert.

Hitzewellen werden häufiger und intensiver, was ältere pflegebedürftige Menschen besonders gefährdet. So ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Menschen vor den Auswirkungen extremer Hitze zu schützen. Auch die sozialen Aspekte wurden angesprochen und spielen eine wichtige Rolle mit dem Ziel, Isolation zu vermeiden. Hier könnten Informationsveranstaltungen organisiert werden, Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit gefördert und gemeinsame Aktivitäten geplant werden. Außerdem wäre es schön, wenn Netzwerke für Hitzeschutz entstehen würden."

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  1. Diagramm eines Herzschlags aus grünen Bäumen

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