
– Resolution der Mitgliederversammlung des vdek zu Klima und Gesundheit
Beschluss vom 8. Dezember 2022
Gesundheit ist untrennbar mit den klimatischen Umweltbedingungen verbunden. Entsprechend drängen der Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Gesundheit immer stärker in den Fokus der fachlichen und politischen Diskussionen. Der jüngste Klimabericht des Robert Koch-Instituts benennt unter anderem eine potenzielle Häufung von Infektionskrankheiten durch fortschreitende Klimaveränderungen. (1) Schon jetzt ist eine Zunahme klimainduzierter Krankheitsbilder wie Hitzestress, Hautkrebs und allergischer Erkrankungen zu beobachten. Medizinische Forschung und Versorgung müssen sich auf diese Herausforderungen einstellen.
Gleichzeitig ist das Gesundheitswesen selbst ein Klimatreiber. Bereits im Jahr 2019 stellte die Studie „Health care climate footprint report“ fest: Wäre der globale Gesundheitssektor ein Land, wäre es der fünftgrößte CO2-Emittent auf dem Planeten. In Deutschland ist der Gesundheitssektor für 5,2 Prozent der nationalen Treibhausgase verantwortlich. (2) Es ist daher unerlässlich, dass das Gesundheitswesen seinen Beitrag zum Erhalt unserer Lebensgrundlage leistet. Dazu bedarf es einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Akteure.
Der vdek und die Ersatzkassen wollen bis 2030 klimaneutral sein. Als Gestalter im Gesundheitswesen bringen wir uns zugleich aktiv beim Thema „Klima und Gesundheit“ in die gesundheitspolitische Debatte ein. Es gilt, die gesundheitlichen Konsequenzen des Klimawandels verstärkt in den Blick zu nehmen und relevante Impulse für ein nachhaltiges Gesundheitssystem zu setzen.
Auf der vdek-Mitgliederversammlung im Dezember 2022 haben die gewählten Vertreter der Versicherten und Arbeitgeber der Ersatzkassen eine Resolution verabschiedet. Deren programmatischer Leitsatz lautet „Klima und Gesundheit zusammen denken“:
Beschluss vom 8. Dezember 2022
Dem Thema „Klimawandel und Gesundheit“ widmete sich eine vdek-Fachveranstaltung am 18. Oktober 2023, bei der auch die Preisträger des vdek-Zukunftspreises vorgestellt und prämiert wurden. Die ausgezeichneten Projekte demonstrieren praktisch, wie dem Klimawandel und seinen gesundheitlichen Auswirkungen entgegen gewirkt werden kann. Fachvorträge gab es von Sibylle Reichert, Direktorin der Association Internationale de la Mutualité (AIM), sowie von Dr. med. Ameli Gerhard, Mitglied im Vorstand der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG).
Sibylle Reichert ist Direktorin der Association Internationale de la Mutualité (AIM). In ihrem Vortrag bringt sie die europäische Perspektive der Debatte um Klima und Gesundheit ein, betont die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels und stellt die Empfehlungen der AIM für ein klimafreundliches Gesundheits- und Sozialsystem vor.
» Vortrag von Sybille Reichert (AIM): „Klima und Gesundheit“
Dr. med. Ameli Gerhard ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit, KLUG e. V. und hauptberuflich als Assistenzärztin an der Klinik für Neurologie der Charitén in Berlin angestellt. Sie spricht in ihrem Vortrag über die Chancen der sozial-ökologischen Transformation und die Rolle des Gesundheitssektors in diesem Wandel.
„Klimawandel und Gesundheit“ war das Thema einer vdek-Fachveranstaltung am 18. Oktober 2023 in Berlin, auf der auch der vdek-Zukunftspreis 2023 verliehen wurde. Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Selbstverwaltung diskutierten, welchen Beitrag die einzelnen Akteure für eine nachhaltige und klimasensible Gesundheitsversorgung leisten können. » Lesen