Dresden, 20.07.2010 – Ein Jahr nach Start der Benotung von Pflegeeinrichtungen drängt der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) auf die zügige Überarbeitung des Benotungssystems. Die Leiterin der Landesvertretung Sachsen, Silke Heinke, sagte: „Wir besitzen mit den Pflegenoten endlich ein Instrument, um allgemeinverständlich Informationen zur Qualität von Pflegeheimen und Pflegediensten aufzubereiten. Nicht nachvollziehbar ist allerdings, warum bekannte Schwächen nicht zeitnah behoben werden.“
Künftig solle vermieden werden, dass trotz mangelhafter Bewertung von Risikofaktoren wie Ernährungszustand oder Flüssigkeitsversorgung letztlich eine gute Note steht. „Es geht nicht an, dass schwerwiegende Ernährungsdefizite mit einem besonders hübsch gestalteten Speiseplan ‚ausgeglichen’ werden können,“ so Silke Heinke.
Nach einer Erhebung des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) erhielten bundesweit 23 stationäre Pflegeeinrichtungen im Bereich „Pflege und medizinische Versorgung“ die Note „sehr gut“ und 263 Einrichtungen die Note „gut“, obwohl jeweils zwei der Risikofaktoren mit „mangelhaft“ bewertet wurden.
„Häufig tritt ein Pflegefall unerwartet ein. Die Betroffenen benötigen dann schnell zuverlässige Informationen, wie gut eine bestimmte Einrichtung arbeitet,“ betonte Silke Heinke. „Hier appellieren wir an die Verbände der Leistungserbringer auf Bundesebene, im Interesse der Versicherten konstruktiv an der Verbesserung der Notensystematik mitzuarbeiten.“
Zum 1. Juli 2009 wurde bundesweit die Benotung von Pflegeeinrichtungen eingeführt. Bis Ende 2010 sollen alle Pflegeheime nach dem neuen System geprüft und bewertet sein. Die bislang 383 von insgesamt 850 in Sachsen geprüften stationären Einrichtungen erreichten eine Durchschnittsnote von 1,7.
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