Honorar sächsischer Ärzte steigt 2011 um 4,2 Prozent

vdek: Chance zur Lösung struktureller Probleme vertan

Dresden, 13.10.2010 – Das Honorar der rund 5.700 niedergelassenen Ärzte in Sachsen wird im nächsten Jahr um 4,2 Prozent steigen. Der Erweiterte Bewertungsausschuss hat die Grundlagen für die Entwicklung der ärztlichen Vergütung in 2011/2012 geschaffen.

„Die Erhöhung der Honorare bedeutet für die Ärzte vor allem eine weitere Angleichung an ihre Berufskollegen der alten Länder“, sagte die Leiterin der Landesvertretung des Verbandes der Ersatzkassen e.V. (vdek), Silke Heinke. „Wir hätten uns gewünscht, mit dem finanziellen Zuwachs wären verbesserte Leistungen für unsere Versicherten, wie etwa verkürzte Wartezeiten verbunden. Das ist leider erneut ausgeblieben.“

Sächsische Ärzte hatten durch die Honorarreform von 2009 eine höhere Vergütung erhalten. Sie war gegenüber 2007 um etwa 20 Prozent gestiegen.

„Die vorgesehenen finanziellen Zu- und Abschläge aufgrund von Unter- bzw. Überversorgung mit Ärzten in einzelnen Regionen sind vom Tisch“, so Silke Heinke. „Sie hätten einer Überarbeitung bedurft, waren aber ein sinnvoller Ansatz. Offenbar fehlt der Mut, das bereitgestellte Geld innerhalb der Ärzteschaft umzuverteilen und für die Stabilisierung der medizinischen Versorgung zu verwenden.“

Damit leiste man sich weiterhin das Paradoxon, Gebiete mit ärztlicher Überversorgung an Honorarsteigerungen teilhaben zu lassen, anstatt einen Teil dieser Gelder dorthin zu leiten, wo Versorgungsengpässe bereits gefühlt werden, betonte Silke Heinke. Mit dem Beschluss des Ausschusses hätte mehr für die Lösung der Probleme des ländlichen Raumes getan werden können.

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