vdek-Neujahrsforum 2024

Faktor Mensch im Gesundheitswesen – Herausforderungen und Lösungsansätze für die medizinische Versorgung der Zukunft

Überall werden Fachkräfte gesucht, der „Faktor Mensch“ wird zusehends zur beinahe unbezahlbaren Währung – auch und gerade im Gesundheitswesen. Wie kann den – sowohl derzeit schon bestehenden als auch noch auf uns zukommenden – personellen Herausforderungen im Gesundheitssektor begegnet werden? Antworten auf diese zentrale Frage suchte und fand das heutige Neujahrsforum 2024 der vdek-Landesvertretung Sachsen.

Hochkarätige Podiumsdiskussion

Auf dem Podium diskutierten die sächsische Gesundheitsministerin Petra Köpping, Dr. Martin Albrecht (Geschäftsführer Gesundheitspolitik, IGES Institut GmbH, Berlin), Prof. Dr. med. habil. Antje Bergmann (Inhaberin der Professur für Allgemeinmedizin – TU Dresden, Präsidentin der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin – SGAM e.V. & Fachärztin für Allgemeinmedizin), Antonie Muschalek (Leiterin Unternehmensentwicklung und Projektmanagement, Epilepsiezentrum Kleinwachau gemeinnützige GmbH) sowie die Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen Silke Heinke – moderiert von Thomas Lopau.

Demografische Entwicklungen als prägende Rahmenbedingungen

Dabei offenbarte der Impulsvortrag des IGES-Geschäftsführers Dr. Martin Albrecht: Der demografische Wandel werde sich stark auf die Gesundheitsversorgung auswirken, gerade auch in Sachsen. Mit weniger Personal müsse zukünftig ein steigender Versorgungsbedarf gedeckt werden. Es gebe aber auch große Produktivitätspotenziale, die in Zukunft genutzt werden könnten, betonte Albrecht. Anschließend wurde auf dem Podium sowie mit dem Publikum intensiv diskutiert, welche kreativen und innovativen Lösungsansätze es gibt, um u. a. auch aus Arbeitgebenden-, Berufs- sowie der politischen Perspektive weiterhin Rahmenbedingungen für eine gute Gesundheitsversorgung in Sachsen zu etablieren.

Petra Köpping (Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt): „Die Welt verändert sich rasant. Der technologische Fortschritt eröffnet neue Möglichkeiten. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass im Mittelpunkt immer der Mensch steht – als Patient und Pflegebedürftiger oder Teil des medizinischen Personals. Die bestmögliche Nutzung von Technologie als Unterstützung der unverzichtbaren persönlichen Betreuung und menschlichen Arbeit, das ist die Herausforderung an der wir gemeinsam arbeiten. Der Fortschritt soll den Menschen dienen, denn wir wissen, dass er sie vor allem im medizinisch-pflegerischen Bereich nicht ersetzen kann. Ich danke allen Beteiligten, die uns bei diesem Vorhaben unterstützen und täglich ihr Bestes geben, um eine sehr gute Versorgung für unsere Bevölkerung sicherzustellen.“

Faktor Mensch im Fokus

Das Neujahrsforum rückte dabei explizit die Menschen – sowohl als Inanspruchnehmende (Patient:innen) als auch als Dienstleistende (Ärzt:innen, Pflegepersonal etc.) in den Blickpunkt. Die Diskutant:innen waren sich einig, dass z.B. eine wertschätzende Arbeitsumgebung für medizinisches Fachpersonal von entscheidender Bedeutung ist – dies umfasst u. a. angemessene und attraktive Arbeitsbedingungen sowie ausreichende Ressourcen. Außerdem spielt die Förderung von Innovationen eine zentrale Rolle: Neue Technologien, wie beispielsweise Telemedizin oder künstliche Intelligenz, bieten Möglichkeiten, die Effizienz und Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern. Hierbei darf jedoch der humane Aspekt nicht vernachlässigt werden, denn menschliche Interaktion und Empathie sind wesentliche Bestandteile einer ganzheitlichen medizinischen Betreuung.

Silke Heinke resümiert: „Die Förderung von interdisziplinärem Zusammenarbeiten, die Investition in Ausbildung und die Schaffung eines Umfelds, das den Menschen in den Fokus stellt, sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesundheitsversorgung. Indem wir gemeinsam diese Herausforderungen angehen, können wir eine Gesundheitsversorgung gestalten, die den Bedürfnissen der Menschen gerecht wird. Darüber hinaus sehen die Ersatzkassen in Sachsen insbesondere die Weiterentwicklung der sektorübergreifenden Versorgung als künftigen Handlungsschwerpunkt im Freistaat. Wir verstehen uns als kompetente Partner und aktive Gestalter im Gesundheitswesen. Deshalb werden wir auch weiter unsere Expertise einbringen“, betont die Leiterin der sächsischen vdek-Landesvertretung.

Hintergrund vdek-Neujahrsforum

Beim alljährlichen Forum des Ersatzkassenverbandes treffen sich Vertreter:innen von Krankenkassen, Krankenhäusern, Ärzt:innen und Politik, um über aktuelle Themen der Gesundheitsversorgung zu diskutieren. Am 12.01.2024 fand die Veranstaltung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden unter Beteiligung von mehr als 140 Teilnehmenden statt.

Kontakt

Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen

Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com