Auch in diesem Jahr werden wieder sächsische Erstsemester aus dem Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ ihr Studium der Humanmedizin im ungarischen Pécs beginnen.
Im Rahmen eines Festauftakts in Chemnitz begrüßten Dr. med. Sylvia Krug, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen, und in Vertretung des Sozialministeriums, Abteilungsleiter Alexander Manzke, die angehenden Medizinstudentinnen und -studenten, bevor diese mit Beginn des neuen Semesters ihr Studium der Humanmedizin an der Universität in Pécs aufnehmen. Das Modellprojekt ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft der medizinischen Versorgung im Freistaat, um dem Ärztemangel in den ländlichen Regionen Sachsens entgegenzuwirken und die Ausbildung qualifizierter Nachwuchsärzte zu fördern. Aktuell gibt es 211 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des im Jahr 2013 initiierten Projekts, wobei von diesen bereits 54 ihr Studium in Ungarn erfolgreich absolviert haben. Zwei Teilnehmer haben ihre fachärztliche Tätigkeit aufgenommen und 52 absolvieren derzeit ihre Weiterbildung in Sachsen.
Die Finanzierung des Programms erfolgt durch die KV Sachsen und die sächsischen Krankenkassen, die jährlich die Studiengebühren für 20 Plätze an der Universität Pécs übernehmen. Zusätzlich unterstützt das Sächsische Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Gesellschaftlichen Zusammenhalt seit 2020 bis zu 20 weitere Studenten pro Jahrgang. Im Gegenzug verpflichten sich die Medizinstudenten, nach Abschluss ihrer Facharztweiterbildung für mindestens fünf Jahre als Arzt im ländlichen Raum Sachsens tätig zu sein. Mit dem Start der neuen Erstsemester im September dieses Jahres wird die langjährige Erfolgsgeschichte fortgesetzt.
Dr. med. Sylvia Krug, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV Sachsen: „Es freut mich sehr, dass wir auch in diesem Jahr wieder viele neue Studentinnen und Studenten im Programm begrüßen dürfen. Das zeigt, dass es für junge Menschen attraktiv ist, den Arztberuf zu ergreifen und ihren Beitrag zur Sicherstellung der ärztlichen Versorgung in Sachsen zu leisten. Es ist motivierend zu sehen, dass unser gemeinsames Engagement weiter Früchte trägt und wir so dazu beitragen können, die medizinische Versorgung in den ländlichen Regionen nachhaltig zu stärken. Nicht zuletzt sind es vor allem die Menschen in der Region, die von Innovationen wie unserem Modellprojekt langfristig profitieren werden.“
Staatsministerin Petra Köpping: „Es ist wunderbar, wenn junge Menschen ihre Zukunft in die Hand nehmen und beginnen, ihren Traum zu verwirklichen. Denn davon profitieren nicht nur sie, davon profitieren wir alle. Die Versorgungslage in Sachsen ist vor allem im hausärztlichen Bereich angespannt. Dem möchten wir entgegenwirken, indem wir als Sozialministerium allein in diesem neuen Jahrgang bis zu 20 Programmteilnehmerinnen und -teilnehmern einen Platz finanzieren. Wir bauen darauf, dass die Absolventinnen und Absolventen eine gute Zukunft in Sachsen haben werden. Doch zunächst heißt es erstmal das Studium in Ungarn mit all seinen Herausforderungen zu meistern. Ich kenne die Gegebenheiten von meinem Besuch vor Ort und weiß, dass dort hervorragende Studienbedingungen herrschen. Daher wünsche ich unseren Nachwuchsmedizinerinnen
-medizinern viel Erfolg, gutes Durchhaltevermögen und einen guten Start ins erste Semester.“
Silke Heinke, Leiterin der vdek-Landesvertretung Sachsen, im Namen der Landesverbände der Krankenkassen und der Ersatzkassen in Sachsen: „Die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung insbesondere in den ländlichen Regionen des Freistaats Sachsen ist und bleibt eine langfristige Aufgabe. Mit aktuell rund 370 offenen Hausarzt-Sitzen und einem Anteil von ca. einem Drittel der sächsischen Hausärztinnen und Hausärzte, die über 60 Jahre alt sind, ist es umso wichtiger, kontinuierlich in die nächste Generation zu investieren. Das Projekt ,Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen‘ bringt uns ärztlichen Nachwuchs, der durch das Stipendium anschließend eine hausärztliche Tätigkeit im Freistaat aufnehmen wird.“
Wichtige Zahlen zum Modellprojekt
Das von der KV Sachsen im Jahr 2013 initiierte Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“ fördert Studenten mittlerweile im 13. Jahrgang.
Aktuell befinden sich insgesamt 211 Teilnehmer mit dem Wunsch, Hausarzt in Sachsen zu werden im Modellprojekt, davon 157 Studenten.
Seit 2019 sind insgesamt 54 Absolventen aus dem Projekt zur Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin zurück nach Sachsen gekommen, zwei davon arbeiten seit 2025 als Fachärzte für Allgemeinmedizin in der ambulanten Versorgung
Weitere Informationen
Bericht zu einem Besuch in Pécs mit vielen Fotos und Videos: https://www.kvsachsen.de/medienservice/themenkiosk/zehn-jahre-studieren-in-europa-zukunft-in-sachsen
Interview mit dem ersten Absolventen aus dem Modellprojekt, dr. med. (Univ. Pécs) Maximilian Braun:
https://www.kvsachsen.de/medienservice/themenkiosk/angekommen-in-der-heimat-ueber-ungarn-zurueck-nach-zwickau
Website zum Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“: https://www.nachwuchsaerzte-sachsen.de/ueber-das-projekt.html
Webseite des Sozialministeriums mit Informationen zu Nachwuchsprogrammen für Medizinstudierende:
https://www.gesunde.sachsen.de/nachwuchsprogramme-fuer-medizinstudierende-5212.html
Alle Infos zur Bewerbung:
https://www.nachwuchsaerzte-sachsen.de/studieren-bewerben.html
Kontakt
Dr. Claudia Beutmann
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Sachsen
Tel.: 03 51 / 8 76 55 37
E-Mail: claudia.beutmann@vdek.com