
Pflege

Bundesgesundheitsminister plant Pflegereform
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plant eine neue Pflegereform. Das Vorhaben sieht nach Darstellung der Homepage des Ministeriums drei Schwerpunkte vor: Der von den Versicherten zu zahlende Eigenanteil für die Pflege im Heim soll einen Deckel bekommen, für die Pflege zu Hause soll es höhere Leistungen und ein neues Pflegebudget geben, und die Pflegekräfte sollen nach Tarif entlohnt werden. Ein im Spätherbst letzten Jahres bekannt gewordenes Eckpunktepapier nennt weitere Details.
Eigenanteile in der Pflege
Der von den Versicherten zu zahlende Eigenanteil ist die Differenz von dem, was die Pflege kostet und dem Betrag, den die Pflegekasse übernimmt. Hauptgrund für die wachsenden Eigenanteile sind die zunehmenden Personalkosten. Die höheren Personalkosten sind politisch gewollt, denn gute Pflege soll gut entlohnt werden. In den aktuellen Vergütungsverhandlungen in Sachsen zeichnen sich wieder erhebliche Personalkostensteigerungen ab. Das betrifft sowohl die stationäre wie auch die ambulante Pflege. Insbesondere die Eigenanteile in der stationären Pflege überfordern zunehmend die Versicherten, sie müssen deshalb entlastet werden.

Leistungsangebote der Pflege
Die verschiedenen Leistungsangebote der Pflege im Bundesland wurden über die Jahre ausgebaut. Eine Ausnahme macht die Kurzzeitpflege. Hier gehen die Angebote zurück, was angesichts der steigenden Zahl Pflegebedürftiger zu Engpässen in der Versorgung führt. Hier sollte das Land durch Investitionsförderung Anreize setzen für den Ausbau der Kapazitäten. Kurzzeitpflege wird häufig als Überbrückung genutzt, um nach einen Krankenhausaufenthalt einen Pflegeheimplatz oder die häusliche Pflege zu organisieren.
Zahl der Pflegebedürftigen
Sachsen zählt zu den "Alterspionieren" in Deutschland. Mit höheren Lebensalter wächst die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden. In knapp 20 Jahren hat sich die Anzahl der Pflegebedürftigen in Sachsen fast verdoppelt.

– Eckpunkte zur Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung
Beschlossen von der vdek-Mitgliederversammlung am 4.12.2020