vdek-Talk zur Gesundheitspolitik

"Gesundheit in der Zwickmühle" die Antwort der Kabarettisten

Gesundheit in der Zwickmühle

Marion Bach und Hans-Günther Pölitz ließen es sich nicht nehmen, ihre Sicht auf und ihre Antworten für unser Gesundheitswesen uns mit auf den Weg zu geben.  Mit Sicherheit die kürzeste und aber auch die längste Antwort, (fast) alles war dabei...

Livestream bei Youtube von 47:34​ bis 1:01:40​  (ca. 15 min.)

"Gesundheit in der Zwickmühle" die Antworten aus der Opposition II

Gesundheit in der Zwickmühle

Der vdek-Talk zur Gesundheitspolitik in Sachsen-Anhalt findet mit der Spitzenkandidatin der Linkspartei seine Fortsetzung. Für Eva von Angern und Ihrer Partei ist die Gesundheitsversorgung ein zentrales Wahlkampfthema.

Das Gesundheitswesen in der Corona-Krise und Zukunft der Krankenversicherung.    Stream bei Youtube ab: 00:00  (ca. 15 min.)

Krankenhäuser, zukünftige Strukturen und Trägerschaften.                                                 Stream bei Youtube ab: 14:42  (ca. 6 min.)

Pflegeversicherung, Eigenanteile der Pflegebedürftigen; Stärkung des Pflegeberufes. Stream bei Youtube ab: 21:00 (ca. 7 min.)

Neujustierung der Gesundheitsziele.                                                                             Stream bei Youtube ab: 28:28 (ca. 3 min.)

Erste Maßnahmen bei Regierungsmitverantwortung.                                                        Stream bei Youtube ab: 31:10 (ca. 2 min.)

"Gesundheit in der Zwickmühle" die Antworten aus der Opposition I

Gesundheit in der Zwickmühle

Der vdek-Talk zur Gesundheitspolitik in Sachsen-Anhalt findet mit der Spitzenkandidatin der FDP seine Fortsetzung. Für Lydia Hüskens und Ihrer Partei ist das Thema Gesundheitsversorgung ein wichtiges Anliegen.

Das Gesundheitswesen in der Corona-Krise und Zukunft der Krankenversicherung.    Stream bei Youtube ab: 00:00 (ca. 9 min.)

Krankenhäuser, zukünftige Strukturen und Trägerschaften.                                                 Stream bei Youtube ab: 08:27 (ca. 11 min.)

Pflegeversicherung, Eigenanteile der Pflegebedürftigen; Stärkung des Pflegeberufes. Stream bei Youtube ab: 19:55 (ca, 7 min.)

Erste Maßnahmen bei Regierungsmitverantwortung.                                                           Stream bei Youtube ab: 27:06 (ca. 2 min.)

"Gesundheit in der Zwickmühle" die Antworten aus der Koalition

Gesundheit in der Zwickmühle

Der vdek begrüßt zu seinem ersten vdek-Talk in der Zwickmühle, dem politischen Kabarett in der Landeshauptstadt von Sachsen Anhalt, Vertreter der aktuellen Regierungskoalition aus CDU, SPD und Grüne (Kenia-Koalition). Im Einzelnen waren dies Spitzenkandidatin Cornelia Lüddemann von den Grünen, Dr. Katja Pähle, Spitzenkandidatin der SPD, und Tobias Krull, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU.

Als Vertreter der größten gesetzlichen Krankenversicherungen sind wir davon überzeugt, dass die Selbstverwaltung aus gesetzlichen Krankenversicherungen, niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern und allen anderen für die Gesundheit Tätigen eine hervorragende Leistungsfähigkeit bietet, die internationalen Vergleichen leicht standhält.

Thema 1
Die Corona-Krise ist das Thema, das die Menschen seit über einem Jahr am allermeisten beschäftigt.

Schwerpunktfragen:

  • Wann rechnen Sie mit dem Ende der Corona-Beschränkungen?
  • Das aktuelle Impfgeschehen ist geprägt von staatlich vorgegebenen Verteilerwegen und Prioritäten für die Impfreihenfolge. Zeigt der internationale Vergleich von Impfquoten die Defizite von Staatsmedizin in Deutschland auf?
  • Sollten die Impfleistungen wieder komplett von den niedergelassenen Ärzten erbracht werden?

Livestream bei Youtube: ab 0:51 sec (ca. 7 min.)

Thema 2
Die gesetzliche Krankenversicherung und deren Modernisierungsbedarf?

Die gesetzlichen Krankenversicherungen haben ohne großes Aufheben Milliarden an Sonderzahlungen an Krankenhäuser, Ärzte, Physiotherapeuten und Pflegeheime geleistet. Die Selbstverwaltung  - ein tragendes Prinzip des deutschen Gesundheitswesens - hat sich in der Pandemie, wenn man so will bestens bewährt! Trotzdem diskutiert die Politik Änderungen wie Einführung einer Bürgerversicherung und vermischt zunehmend Finanzierung von Leistungen aus Versichertengeldern und Steuermitteln. Wir halten gar nichts von diesen Entwicklungen. Wohin soll die Reise gehen?

Schwerpunktfragen:

  • Ist die Bürgerversicherung eine Einheitsversicherung? Was bedeutet das für die gesetzlichen Krankenversicherungen?
  • Wie viele Krankenkassen brauchen wir?

Livestream bei Youtube ab 8:26 (ca. 6 min.)

Thema 3
Krankenhausstrukturen in Sachsen-Anhalt

Die gesetzliche Krankenversicherung finanziert die Behandlungen, die die Krankenhäuser für ihre Mitglieder und Versicherten erbringen. Die Vorhaltung an Gebäuden, Großgeräten und Infrastruktur finanziert das Land.

Schwerpunktfragen:

  • Wie viel Geld für Investitionen sollte das Land in seinen nächsten Haushalt einstellen?
  • Welche Krankenhäuser sollen besonders gefördert werden?

Livestream bei Youtube ab 12:37 (ca. 9 min.)

Die Qualität von Krankenhausleistungen gewinnt durch die verbindlichen Vorgaben von Mindeststandards durch den Gemeinsamen Bundesausschuss immer mehr an Bedeutung. Sachsen-Anhalt hat hierfür die Umsetzung von Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen zwischen den Krankenhäusern und den Verbänden der gesetzlichen Krankenversicherung gesetzlich implementiert. Im Falle der Nicht-Einigung setzt die Planungsbehörde diese Vereinbarungen fest. Die Ersatzkassen fordern das politische Bekenntnis zum Vorrang von Qualitätsvorgaben gegenüber umfassender Vorhaltung von stationären Leistungen an allen Standorten und die politische Unterstützung, dass diese Vereinbarungen 2021, flankiert von Festsetzungen der Planungsbehörde, erstmalig für sämtliche Krankenhäuser im Land termingemäß abgeschlossen werden. Die Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen (LQV) sollen in der Folge auch danach turnusmäßig abgeschlossen werden, um einen sachgerechten Strukturwandel für die Versorgung zu einen. Dabei ist auch die Umwidmung von Krankenhausstandorten in andere Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen, wenn dies für die Sicherung der Qualität und zur Wahrung der Versorgung in der Region sachgerecht ist.

Schwerpunktfragen:

  • Sind alle Krankenhausstandorte im Land zu bewahren?
  • Der Koalitionsvertrag hat es vorgezeichnet: 46 Leistungs- und Qualitätsvereinbarungen. Was versprechen Sie sich davon?
  • Was lernen wir aus dem Fall des Krankenhauses in Havelberg?
  • Ist eine Abkehr von der Privatisierung sinnvoll?

Livestream auf Youtube ab 21:20  (ca. 15 min.)

Thema 4
Rettungswesen in Sachsen-Anhalt und dessen Modernisierungsbedarf

Im Jahr 2019 ging durch die Presse, dass ein Krankenhaus im Salzlandkreis seine Notfallstation unabgestimmt zugemacht hat. Rettungswagen standen mit ihren Patienten vor verschlossenen Türen. Damit dies nicht noch einmal passiert, haben sich die Mitglieder des Landesrettungsbeirates mit voller inhaltlicher Unterstützung des vdek und allen gesetzlichen Krankenkassen auf die Einführung eines digitalen Systems verständigt, das alle freien Krankenhausbetten, die für die Notfälle im Land zur Verfügung stehen, tagesaktuell abbildet. Dies können seit diesem Jahr alle Rettungsleitstellen des Landes auf ihren Bildschirmen sehen und sich daran orientieren.

Eine vollständige digitale Lösung verlangt jedoch, dass der Notarzt den Datenkranz für den Patienten vor Ort digital erfasst. Im besten Fall würde dieser Datenkranz ausreichen, um über das System das für diesen Fall am besten geeignete Krankenhaus für den Patiententransport zuweisen. Der Rettungswagen würde dann ohne Telefonate und weitere Abstimmungen sofort das ideale Krankenhaus angewiesen bekommen. Andererseits hängen am bisherigen Verfahren auch Arbeitsplätze. Und dann wird der menschliche Faktor ins Feld geführt, dass auch Algorithmen fehlerbehaftet sein können und deshalb die Letztverantwortung der Kommune durch Entscheidungen der Disponenten in den Leitstellen sicherzustellen ist. Digital geht allerdings anders.

Die Ersatzkassen fordern den Ausbau dieser Digitalisierung, indem die einzelnen Notfälle bereits vor Ort in den Rettungsmitteln digital erfasst und so Grundlage für eine Empfehlung des digitalen Systems für die optimale Weiterbehandlung des Patienten werden. Die Politik sollte das Landesrettungsdienstgesetz innerhalb der nächsten Legislaturperiode entsprechend anpassen.

Schwerpunktfragen:

  • Wer soll disponieren? (Disponent  oder ein Algorithmus)
  • Wenn Sie der Digitalisierung den Vorrang einräumen: Glauben Sie an erfolgreiche Gespräche mit den Landräten?
  • Wenn Sie dem Disponenten eine Letztentscheidung zuordnen, sollte diese bei Abweichungen von einer Empfehlung der Software dokumentiert und begründet werden?

Livestream auf Youtube ab 36:01 (ca. 7 min.)

Thema 5
Krebsregister und dessen Datenerfassung

Der Gesetzgeber hat vor vielen Jahren in den Ländern Krebsregister eingeführt. Ziel dieser Register ist es, Informationen über erfolgreiche Behandlungsverläufe, aber auch über problematische Entwicklungen bei der Behandlung von Krebspatienten zu erfahren. Der Rücklauf über durchgeführte Behandlungen im Krankenhaus wurde schon immer gut vergütet und wird auch aktuell ordentlich erfasst. Was allerdings nach wie vor fehlt, sind umfassende Daten über die ambulante Nachsorge. Diese Daten sind sehr wichtig, um den weiteren Verlauf und den Erfolg der Behandlung festzustellen. Es hakt aktuell an drei Punkten, die die Erstellung eines kompletten Datensatzes für die Erkrankten behindern: Die Ansprache an die ambulanten Praxen erfolgt bisher nicht so, dass diese die erforderlichen Daten im notwendigen Umfang liefern. Wenn aber geliefert wird, dann erfolgt dies oftmals in überkommener Art und Weise als Fax oder andere handschriftliches Dokument. Und schließlich ist dem vdek nicht bekannt, ob die auskömmliche Finanzierung dieser Aufwände im ambulanten Bereich dann auch vollumfänglich dort ankommt. Der vdek wünscht sich ein funktionierendes Krebsregister, das wichtige Erkenntnisse für die Behandlung von Krebspatienten erzeugt.

Schwerpunktfragen:

  • Der Koalitionsvertrag strebt eine Datenerfassung von mindestens 95 Prozent für das Landeskrebsregister an. Das ist nicht erreicht, auch die gesetzlich verlangten 90 Prozent sind nicht realisiert. Was ist zu tun?
  • Wird das Krebsregister auch im nächsten Koalitionsvertrag wieder ein Punkt?

Livestream auf Youtube ab 42:48  (ca. 7 min.)

Thema 6
Pflegeversicherung zukunftssicher gestalten

Aktuell diskutiert die Politik eine Begrenzung der Eigenanteile, die die Pflegebedürftigen während ihres Aufenthaltes in einem Pflegeheim zu entrichten haben. Hintergrund sind die zuletzt durch das Pflegepersonalstärkungsgesetz rapide angestiegenen Pflegesätze. Die Pflegeversicherung bezahlt hiervon nur einen festen Eurobetrag. Das Überschießende und die Dynamik an Vergütung bezahlt der Betroffene oder aber die Sozialagentur, wenn es anders nicht mehr geht. Eine Veränderung der Finanzarchitektur wirft jedoch eine Menge Fragen auf: Woher sollen die Milliarden kommen, die für die avisierte Entlastung erforderlich wären?

Der vdek fordert, dass die soziale Pflegeversicherung auch deshalb einen dauerhaften Steuerzuschuss benötigt. Zur Sicherung ihrer Einnahmen ist auch eine einmalige Anhebung der Leistungsbeträge erforderlich, um die Pflegebedürftigen bei den Eigenanteilen zu entlasten. Systemisch geboten ist ein Finanzausgleich zwischen sozialer und privater Pflegeversicherung. Die Investitionskosten für die stationäre Pflege sollten die Länder übernehmen. Die Ersatzkassen fordern die Politik auf, ihren Einfluss im Bundesrat zur Unterstützung dieser Ziele geltend zu machen.

Durch das Pflegepersonalstärkungsgesetz sind die Pflegesätze rapide angestiegen. Damit dieses Geld auch wirklich bei den Pflegekräften ankommt, und nicht auf anderen Konzern- oder Hierarchieebenen, ist eine obligatorische Tarifbindung für alle Pflegedienste in der politischen Debatte.

Schwerpunktfragen:

  • Pflege: Wie sollten die Eigenanteile von Pflegebedürftigen im Heim begrenzt werden?

Livestream auf Youtube ab 1:01:40 (ca. 18 min.)

  • Sollten Leistungserbringer im Pflegebereich ausschließlich tarifgebunden arbeiten?
  • Wie könnte man das durchsetzen?

Livestream auf Youtube ab 1:18: 40 (ca. 8 min.)

Thema 7
Vernetzte Pflegeberatung

In der praktischen Umsetzung von Initiativen des Gesetzgebers tun sich oft Hürden auf: Viele Menschen beschäftigen sich nicht mit der Pflege, bis dann plötzlich und unverhofft ein Pflegefall eintritt. Wohin kann man sich dann wenden? Sachsen-Anhalt hat als einziges Bundesland die vernetzte Pflegeberatung etabliert, die in diesem Fall den Weg weisen kann. Die vernetzte Pflegeberatung ist ein Zusammenschluss aller Pflegekassen, der Sozialämter und der Kommunen. Sie hat eine eigene Website.

Der vdek ist davon überzeugt, dass sich die vernetzte Pflegeberatung in Sachsen-Anhalt bewährt. Das Land hat sich dafür entschieden, die vernetzte Pflegeberatung anstelle kostspieliger Parallelorganisation von Pflegestützpunkten weiter zu verfolgen. Die Verbände entwickeln die vernetzte Pflegeberatung weiter. Die Ersatzkassen fordern die Politik auf, ein Bekenntnis zur vernetzten Pflegeberatung abzugeben.

Schwerpunktfragen:

  • Vernetzte Pflegeberatung - Hat sich die vernetzte Pflegeberatung bewährt, was ist weiter zu tun?

Livestream auf Youtube ab 1:25:10 (ca. 5 min.)

Thema 8
Gesundheitsziele und Prävention

Der vdek vertritt die Auffassung, dass das Land seine Gesundheitsziele angesichts der Corona-Krise auf den Prüfstand stellen sollte. Dabei sehen die Ersatzkassen zwei Schwerpunkte als gesetzt an: Im Vergleich der Bundesländer weist das Land Sachsen-Anhalt seit vielen Jahren die höchste Quote an Todesfällen durch Herzinfarkte auf. Die Ersatzkassen planen Projekte zur Herzgesundheit mit dem Landessportbund und der Otto-von-Guericke Universität. Sie appellieren an die Politik, die Herzwoche Sachsen-Anhalt, die 2020 nicht stattfand, künftig jedes Jahr durchzuführen und durch das Land zu finanzieren. Weiterhin weist das Land Sachsen-Anhalt die im Ländervergleich älteste Bevölkerung auf. Deshalb sollten Projekte für Prävention in der Pflege einen besonderen Stellenwert erhalten.

Schwerpunktfragen:

  • Brauchen wir eine Neudefinition von Gesundheitszielen?
  • Welche neuen Aspekte für das Land stellen Sie sich zukünftig vor?

Livestream auf Youtube ab 1:30:25 (ca. 10 min.)