Rettungsleitstellen sind – neben der Leitstelle 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt – die erste medizinische Instanz in der Notfallversorgung. Um ihre Rolle im Notfallsystem zukunftsfähig zu sichern, braucht Sachsen-Anhalt eine konzentrierte Leitstellenstruktur mit einheitlich hohen medizinischen, technischen und digitalen Standards.
Weniger Leitstellen könnten Effizienz, Qualität und Kosten verbessern, die Nutzung qualifizierter Fachkräfte optimieren und Qualitätsanforderungen vereinheitlichen. Derzeit erschweren unterschiedliche IT-Systeme eine reibungslose Kommunikation – eine zentrale Koordination würde die Notfallversorgung deutlich stärken.
Erste Zusammenschlüsse bestehen bereits, etwa zwischen dem Landkreis Stendal und dem Altmarkkreis Salzwedel. Weitere Kooperationen sind geplant, doch freiwillige Zusammenschlüsse genügen nicht: Nur eine verbindliche Strukturreform kann langfristig Effizienz und Versorgungsqualität sichern.
Auch die Zusammenarbeit zwischen den Rettungsleitstellen (112) und der KVSA-Leitstelle (116117) muss verbindlich geregelt werden. Fälle, die nicht als Notfall gelten, sollen ohne Informationsverlust übergeben werden. Einheitliche Qualifikationsanforderungen, eine technische Mindestausstattung und ein standardisiertes, kompatibles Notrufabfragesystem sind dafür unerlässlich.