DMP Osteoporose startet in Schleswig-Holstein

Strukturiertes Behandlungsprogramm für bis zu 70.000 chronisch kranke Patientinnen und Patienten

In Schleswig-Holstein können sich Patientinnen und Patienten mit einer medikamentös behandlungsbedürftigen Osteoporose zukünftig in einem strukturierten Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) leitliniengerecht versorgen lassen.

Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, in dem das DMP Osteoporose eingeführt wird. Es beginnt am 1. Juli mit der sogenannten Einschreibephase für diejenigen Hausärzte und Orthopäden, die sich an dem Programm beteiligen wollen. Für die Versicherten der beteiligten Krankenkassen startet das Programm am 1. Oktober 2023.

„Wir freuen uns, mit dem DMP Osteoporose an den Start gehen zu können. Hausärzte und Orthopäden erhalten jetzt die Möglichkeit, sich als koordinierende Ärzte bei der KVSH einzuschreiben, um für die strukturierten Behandlungen und Schulungen zur Verfügung zu stehen“, sagt Dr. Monika Schliffke, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH). Sie schätzt, dass das neue Behandlungsprogramm für etwa 70.000 Patientinnen und Patienten im Norden in Frage kommt, die an einer medikamentös behandlungsbedürftigen Osteoporose leiden. „Da Frauen häufiger von dieser Stoffwechselkrankheit des Skelettes betroffen sind, können sich Patientinnen ab 50 Jahren in das Programm einschreiben. Für Männer beträgt das Mindestalter 60 Jahre“, erklärt Dr. Schliffke.

„Vorrangiges Ziel ist es, die Qualität der Versorgung von an Osteoporose erkrankten Patienten zu verbessern. Das neue DMP kann dazu beitragen, Stürze und Frakturen im Krankheitsverlauf zu vermeiden“, sagt Claudia Straub, Leiterin der vdek-Landesvertretung, stellvertretend für die beteiligten Krankenkassen/-verbände. „Durch die strukturierte und leitliniengerechte Behandlung erwarten wir eine passgenaue Versorgung der Patienten. Weil wir so eine Fehlversorgung vermeiden, wird die Versorgung insgesamt besser und voraussichtlich sogar kostengünstiger.“

Zum Hintergrund:

Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme nach § 137f SGB V. Dabei handelt es sich um eine sektorenübergreifende, systematische Versorgung von chronisch kranken Versicherten unter Beachtung folgender Kriterien:

  • medizinische Behandlung auf der Basis evidenz-basierter Leitlinien über alle Krankheitsstadien hinweg
  • Festlegung geeigneter Qualitätssicherungsmaßnahmen.
  • Durchführung von Schulungen für Leistungserbringer und Versicherte.
  • kontinuierliche Evaluation
  • eine daraus resultierende kontinuierliche Verbesserung des Versorgungsprozesses auf allen Ebenen

Osteoporose ist eine Stoffwechselerkrankung der Knochen, bei der mehr Knochengewebe ab- als wieder aufgebaut wird. Daher wird die Krankheit auch als Knochenschwund bezeichnet. Die Abnahme der Knochenmasse führt dazu, dass die Knochen dünner und poröser werden und somit die Gefahr für Brüche steigt.

Gemeinsame Pressemitteilung vom 30.06.2023 zum Download DMP Osteoporose startet in Schleswig-Holstein

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