Von heute an können sich Patientinnen und Patienten mit Rheumatoider Arthritis in Schleswig-Holstein in einem strukturierten Behandlungsprogramm (Disease-Management-Programm, DMP) leitliniengerecht versorgen lassen.
Der „echte Norden“ ist wieder einmal Vorreiter in Sachen DMP: Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, in dem das Programm für Rheumatoide Arthritis angeboten wird. Bislang haben sich landesweit mehr als 250 Hausärzte, Internisten und Orthopäden mit dem Schwerpunkt Rheumatologie in das Programm eingeschrieben.
Von ambulanter über stationäre Versorgung bis zur Reha
Einige Ärzte werden neben der medizinischen Behandlung auch Patientenschulungen anbieten, in denen Betroffene lernen, wie sie besser mit ihrer Erkrankung umgehen können. Außerdem beteiligen sich zum Programmstart zwei Krankenhäuser und eine Reha-Klinik. Damit ist für alle gesetzlich Krankenversicherten in Schleswig-Holstein ab 18 Jahren die komplette Behandlungskette sichergestellt.
Weitere entsprechend qualifizierte Ärzte, Krankenhäuser und Reha-Kliniken sind willkommen, um das DMP auf eine noch breitere Basis zu stellen.
„In Schleswig-Holstein leben etwa 40.000 Menschen mit einer Rheumatoiden Arthritis. Diesen Personen bieten wir mit dem DMP jetzt eine optimierte Behandlung in den beteiligten Praxen und Kliniken. Ziel des Programms ist es, für die Betroffenen eine möglichst langanhaltende und weitgehende Entzündungs- und Beschwerdefreiheit sowie eine niedrige Krankheitsaktivität zu erreichen“, erklärt Claudia Straub, Leiterin der vdek-Landesvertretung, stellvertretend für alle gesetzlichen Krankenkassen in Schleswig-Holstein. Dadurch sollen Gelenkschäden vermieden, Schmerzen reduziert sowie die Beweglichkeit verbessert werden.
Zum Hintergrund:
Die Rheumatoide Arthritis ist eine chronisch entzündliche systemische Autoimmunerkrankung. Sie geht mit Schmerzen, Gelenkschwellungen, Einschränkungen der Beweglichkeit und fortschreitender Gelenkzerstörung einher. Neben Gelenken können auch Sehnen, Bänder, Schleimbeutel und innere Organe befallen werden, wodurch die Krankheit zu einer verkürzten Lebenserwartung führen kann. Die Rheumatoide Arthritis ist eine chronische Erkrankung, die meist im Erwachsenalter beginnt. Neuerkrankungen treten bei Frauen am häufigsten ab dem 55. Lebensjahr auf und bei Männern ab dem 65. Lebensjahr.
Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme nach § 137f SGB V. Dabei handelt es sich um eine sektorenübergreifende, systematische Versorgung von chronisch kranken Versicherten unter Beachtung folgender Kriterien:
- medizinische Behandlung auf der Basis evidenz-basierter Leitlinien über alle Krankheitsstadien hinweg
- Festlegung geeigneter Qualitätssicherungsmaßnahmen
- Durchführung von Schulungen für Leistungserbringer und Versicherte
- kontinuierliche Evaluation
- eine daraus resultierende kontinuierliche Verbesserung des Versorgungsprozesses auf allen Ebenen
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