Millionen-Investitionsstau bei Hamburgs Krankenhäusern

Senat muss Landesmittel deutlich aufstocken

Vor dem Hintergrund der heutigen Befassung des Gesundheitsausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft mit dem Bericht des Senats zu den Krankenhausinvestitionsmitteln sagt die Leiterin der vdek-Landesvertretung, Kathrin Herbst:

„Es ist anerkennenswert, dass das Bundesland Hamburg bei den Klinikinvestitionen im deutschlandweiten Vergleich einen Spitzenplatz belegt. Mit einer Investitionsquote von 5,1 Prozent nimmt es den zweiten Platz im Länder-Ranking ein. Doch faktisch kürzt Hamburg seine Mittel für Krankenhäuser seit Jahren, weil die Investitionen des Landes nicht mit der Entwicklung der Krankenhausausgaben Schritt halten. Nach Expertenmeinung sollte die Investitionsquote acht bis zehn Prozent betragen - also rund das Doppelte der jetzt geplanten Summen. In der Folge hat sich ein Investitionsstau gebildet, der immer weiter wächst. Zwischen 2014 und 2018 kommen geschätzt rund 250 Millionen Euro zusammen, die für Modernisierungen fehlen.

Die Kliniken zweigen deshalb aus den laufenden Einnahmen für Operationen und Therapien Gelder ab, das heißt aus den Mitteln der Krankenkassen, die für die Behandlungen der Versicherten zur Verfügung stehen sollten.

Der vdek fordert daher den Senat auf, die Landesmittel deutlich aufzustocken und eine Untergrenze für Investitionen festzulegen. Damit könnte die Qualität der Versorgung im Sinne der Patienten verbessert werden.“

Zur Information:

Die Finanzierung der Krankenhäuser erfolgt in Deutschland nach dem Prinzip der „dualen Finanzierung“. Die Länder entscheiden, wo ein Haus gebaut oder erweitert wird und finanzieren alle Investitionsmaßnahmen. Die Krankenkassen bezahlen die Behandlungen der Versicherten über die sogenannten Fallpauschalen.

 

 

Kontakt

Stefanie Kreiss
Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek)
Landesvertretung Hamburg

Tel.: 0 40 / 41 32 98 - 20
E-Mail: stefanie.kreiss@vdek.com