3. Statussymposium - B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg ist aktiver Partner

Gesundheitsstrategie der Landesregierung: Schwerpunkt auf Prävention und Gesundheitsförderung

Sozialministerin Katrin Altpeter: „ Gesundheit gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern gestalten“

Seit der Auftaktveranstaltung im Juli 2009 ist die Landesregierung bei der Umsetzung der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg – Gesundheit in allen Lebensbereichen – wesentliche Schritte vorangekommen. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten Kommunale Gesundheitskonferenzen, die mittlerweile in drei Viertel aller Stadt- und Landkreise eingerichtet wurden. „Mit den Gesundheitskonferenzen auf kommunaler Ebene ist es uns gelungen, die Gesundheitsstrategie auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen und sie erfolgreich im Land zu verankern“, sagte Sozialministerin Katrin Altpeter beim 3. Statussymposium zur Umsetzung der Gesundheitsstrategie am Mittwoch (31. Oktober) in Stuttgart.

Ziel der Gesundheitsstrategie ist es, das baden-württembergische Gesundheitssystem gemeinsam mit allen daran Beteiligten – z. B. den Leistungserbringern, den Krankenkassen, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, aber auch den Bürgerinnen und Bürgern - zukunftsfähig zu machen. Ein thematischer Schwerpunkt der Gesundheitsstrategie liegt neben Behandlung, Rehabilitation und Pflege auf Gesundheitsvorsorge und Gesundheitsförderung. „Angesichts des demographischen Wandels, der steigenden Lebenserwartung und der Zunahme chronischer Erkrankungen nimmt die Bedeutung von Gesundheitsförderung und Gesundheitsvorsorge zu. Sie sind der Schlüssel zur Lösung der medizinischen und ökonomischen Herausforderungen, die der gesellschaftliche Wandel mit sich bringt“, erklärte Ministerin Altpeter.

Mit der Umsetzung der Gesundheitsstrategie einher geht die Weiterentwicklung von bestehenden Strukturen und Gremien im Gesundheitsbereich. Bereits heute zeigen Patientinnen und Patienten großes Interesse an Information, Beratung und Mitgestaltung. Die Landesregierung will dieses Interesse in verschiedenen Formen eines strukturierten Gesundheitsdialogs aufgreifen. „Die Ergebnisse der Diskussionsprozesse sollen in die Weiterentwicklung der medizinisch-pflegerischen Versorgung einschließlich der Versorgungsstrukturen sowie der Prävention einfließen“, betonte Ministerin Altpeter.

Ein Beispiel für den Erfolg dieses Ansatzes sieht die Ministerin in den Kommunalen Gesundheitskonferenzen. Ziel der Gesundheitskonferenzen ist eine bessere Vernetzung der Gesundheitsakteure in einer Region und die Entwicklung kommunaler Gesundheitsförderpläne auf kommunaler Ebene. Die Ministerin zeigte sich erfreut, dass mittlerweile mehr als drei Viertel aller Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg das Thema Gesundheit aufgegriffen und regionale Diskussionsplattformen zu Fragen der Gesundheitsvorsorge oder der medizinischen Versorgung eingerichtet haben. „Gerade bei der Gesundheitsförderung und der Gesundheitsvorsorge kommt den Stadt- und Landkreisen und den Städten und Gemeinden eine zentrale Bedeutung zu. Und die Gesundheitskonferenzen haben viele Gestaltungsmöglichkeiten, wenn es darum geht, die gesundheitliche Versorgung vor Ort möglichst effizient, bürgernah und nachhaltig auszurichten.“

Umso mehr hofft Ministerin Altpeter darauf, dass es in naher Zukunft gelingt, den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern und den anderen Akteuren im Gesundheitsbereich in allen Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg zu ermöglichen. „Mein Ziel sind Kommunale Gesundheitskonferenzen in allen Stadt- und Landkreisen in unserem Land“.

In der sich anschließenden Podiumsdiskussion unter der Moderation des "SWR-Doktors" Dr. Thomas Weiss erwiesen sich die Beiträge der Diskutanten hinsichtlich Anspruch und Wirklichkeit der Kommunalen Gesundheitskonferenzen als konstruktiv und sachlich. Den Einstieg machten die Landräte Thomas Reumann/ Landkreis Reutlingen und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel/ Landkreis Karlsruhe.

Für die B 52-Verbändekooperation sprach Frank Winkler, stv. Leiter der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg. Er erläuterte vor rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, dass sich verschiedene Krankenkassenarten, nämlich Betriebskrankenkassen, die IKK classic, die Knappschaft und die Ersatzkassen, zusammengeschlossen hätten, um sich an allen Kommunalen Gesundheitskonferenzen in den 44 Stadt- und Landkreisen zu beteiligen. Damals hatte die B 52-Verbändekooperation einen Versichertenanteil von 52 Prozent, daher im Übrigen der Name, mittlerweile sind es in Baden-Württemberg fast 60 Prozent Versichertenanteil. Zielsetzung sei eine flächendeckende qualifizierte gesundheitliche Versorgung im Land, indem Ressourcen effektiv einsetzt und Synergien genutzt werden. Erfolgreiche Beispiele seien u. a. die  Pflegestützpunkte im Land, DMP oder gemeinsame gesundheitspolitische Veranstaltungen. Worum es bei den Kommunalen Gesundheitskonferenzen nicht geht, so Frank Winkler weiter,  z. B. ärztliche Bedarfsplanung zu betreiben; dies wird in anderen Gremien auf Bundes- und Landesebene entschieden. Es müsse an klaren Zielen und Inhalten festgehalten werden: Mit der Gesundheitsstrategie Baden-Württemberg wird eine aktive regionale Gesundheitsförderungs- und Präventionspolitik gestaltet und umgesetzt. Ziel der Gesundheitsstrategie in Baden-Württemberg ist es, Lebensstil bedingte, chronische Erkrankungen und gesundheitliche Einschränkungen effektiver als bisher zu vermeiden bzw. ihr Auftreten in eine spätere Lebensphase zu verschieben. Die Gesundheitsstrategie setzt verstärkt auf Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung, die als gleichwertige Säule des Gesundheitswesens neben Behandlung, Rehabilitation und Pflege etabliert werden sollen.

Einen gesundheitspolitischen Akzent der ganz besonderen Art setzt die B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg im Rahmen der Kommunalen Gesundheitskonferenzen auf ihren eigens etablierten Förderpreis „Gesunde Kommune“. Bei diesem Preis sollen Städte und Gemeinden gewürdigt werden, die nachhaltig die Gesundheit ihrer Bewohner durch Projekte und Maßnahmen fördern und nachahmenswerte Strukturen für die Zusammenarbeit im Ort und auf Stadt- und Landkreisebene bereits etabliert haben oder schaffen werden. Hierauf wies Hugo Schüle, Repräsentant der B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg hin.

Bei der Bewertung der Projekte werden differenzierte Kriterien zugrunde gelegt. Mögliche Ziele oder Projekte könnten sein: Diabetes mellitus Typ 2 Risiko senken und Folgen reduzieren oder depressive Erkrankungen und Folgen der Chronifizierung vermindern. Ein weiteres Themenfeld könnte die Reduzierung des Konsums legaler Suchtmittel sein oder Projekte, die sich mit gesund aufwachsen, gesund und aktiv älter werden oder mit der Gesundheit von Arbeitslosen beschäftigen. Aber auch Projekte mit Bürger- und Patientenorientierung können eingebracht werden, zum Beispiel gesundheitliche Kompetenz erhöhen und die Patientensouveränität steigern.

 


Kontakt

Frank Winkler
Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek)
Landesvertretung Baden-Württemberg

Tel.: 07 11 / 2 39 54 - 19
E-Mail: frank.winkler@vdek.com,