Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen

Schaden für Kollegen und Versicherte

Stethoskop

Jeden Tag leisten im Land Bremen 12 Kliniken, 1.850 Ärzte, 448 Zahnärzte, über 200 Pflegedienste- und Einrichtungen, Physiotherapeuten, Psychotherapeuten,  Erbringer von Hilfsmitteln (Einlagen, Prothesen…) und viele weitere Professionen ihren Beitrag in der Behandlung und Versorgung der Patienten. Sie stellen ihre Rechnung über die Kassenärztliche- und Kassenzahnärztliche Vereinigung oder direkt bei den Krankenkassen und bekommen ihre Leistungen nach den vertraglich vereinbarten Sätzen vergütet. Dies geschieht täglich tausendfach und eigentlich ohne Probleme.

Aber es gibt auch manche unter den Gesundheitsdienstleistern, die sich mehr aus dem Vergütungstopf nehmen wollen, als ihnen zusteht. Sie schaden damit ihren Kollegen und auch der Versichertengemeinschaft, da dieses Geld an anderer Stelle fehlt – Geld, das solidarisch durch Versicherungsbeiträge und Steuern aufgebracht wurde.

Umso wichtiger ist es, dass diesen Betrugsfällen konsequent nachgegangen wird. Denn dies schafft nicht nur Aufklärung, sondern sorgt auch für Abschreckung bei möglichen Nachahmern. Denn es geht nicht nur um die Rückzahlung zu Unrecht erhaltener Vergütungen. Bei einer Verurteilung müssen die Betrüger auch mit einer Bewährungs- oder Freiheitsstrafe rechnen. Außerdem droht ihnen bei gegebener Schwere des Betrugs auch der Entzug der Zulassung.

Um diese Fälle aufzuspüren und aufzuklären, gibt es in Bremen die „GKV-Prüfgruppe zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen“.

  1. Symbolbild: Arbeit mit digitalen Geräten
    20 Jahre GKV-Prüfgruppe Bremen

    Gemeinsam gegen Abrechnungsbetrug

    Sie ist die Task-Force, wenn es um Abrechnungsbetrug in Bremen geht: Die „GKV-Prüfgruppe zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen“. Krankenkassen, Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft und auch die Sozialbehörde arbeiten zusammen, um dem Betrug im Gesundheitswesen auf die Spur zu kommen. » Lesen

  2. roter Paragraph
    Interview mit Jan-Paul Mosch von der Staatsanwaltschaft Bremen

    "Die Aufklärungsquote dürfte überdurchschnittlich hoch sein"

    Jan-Paul Mosch ist seit November 2018 Staatsanwalt in Bremen und seit Januar diesen Jahres in der Abteilung für Wirtschaftsstrafsachen. Zusammen mit einer Kollegin bearbeitet er unter anderem Strafsachen aus dem Bereich des Abrechnungsbetruges im Gesundheitswesen. » Lesen

  3. Krankenwagen fahrend in der Stadt
    Von der GKV-Prüfgruppe aufgedeckt

    Typische Fälle von Abrechnungsbetrug

    Ob beim Krankentransport, in der Zahnarztpraxis oder in der häuslichen Pflege - die Möglichkeiten für Abrechnungsbetrügereien sind vielfältig. Aber der GKV-Prüfgruppe sind inzwischen viele Wege bekannt und die Wahrscheinlichkeit, die Fälle aufzuklären ist sehr hoch. » Lesen

  4. Illustration eines älteren Mannes, der auf einer Bettkante sitzt und gemeinsam mit einer auf einem Stuhl sitzenden Frau einen beschriebenen Zettel studiert
    Tipps für Versicherte, Angehörige und Angestellte

    Wie verhalte ich mich?

    Hinweise auf Fehlverhalten und Abrechnungsbetrug kann jeder geben, dem Auffälligkeiten begegnen - Versicherte, Angehörige, Angestellte der Leistungserbringer oder andere Personen. » Lesen

Flyer Abrechnungsbetrug_3

Abrechnungsbetrug in der ambulanten Pflege Informationen für Betroffene, Angehörige und Personal in der Pflege

Besonders in der ambulanten Pflege kommt es immer wieder zu Unregelmäßigkeiten. Zum einen besteht dieser Bereich aus vielen einzelnen Leistungen, die oft ineinander übergehen, zum anderen ist die häusliche Pflege von Privatheit und dem Vertrauen der Pflegebedürftigen geprägt. Daher haben die GKV-Prüfgruppe und ihre Kooperationspartner einen Flyer veröffentlicht, um Pflegebedürftigen, Angehörigen und auch den Pflegekräften eine Hilfestellung zur sachlichen Betrachtung zu ermöglichen. Anhand von Beispielen und Tipps wird informiert, wie dem Abrechnungsbetrug vorgebeugt werden kann, was zu tun ist, wenn ein Verdacht besteht und an wen Betroffene sich wenden können.