10. September 2019 | Schwerin

Ersatzkassenforum MV 2019

Ein Symbolbild, das einen Veranstaltungsteilnehmer zeigt, der sich Notizen macht

Patientensicherheit – Zwischen Anspruch und  
Wirklichkeit

Schwerin | 10. September 2019 | Beginn: 16:30 Uhr
Hotel Speicher am Ziegelsee Schwerin

Warum wir ein erweitertes Verständnis von Patientensicherheit und eine Patientensicherheitskultur in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens
benötigen - dieser Frage widmete sich das Ersatzkassenforum MV 2019 in Schwerin. Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis für Patientensicherheit (APS) und deren Vorsitzender, Frau François-Kettner, diskutierten Vertreterinnen und Vertreter der bundesweit wie auch in Mecklenburg-Vorpommern größten Krankenkassenart mit Politikerinnen und Politikern, medizinischen Expertinnen und Experten sowie Patientenvertreterinnen und -vertretern.

Die Ersatzkassen setzen sich seit Jahren dafür ein, Versorgungsdefizite zu analysieren und zu beheben, um die Qualität der medizinischen Versorgung weiter zu verbessern. Vieles läuft dabei schon recht gut. Exemplarisch seien hier der Einsatz von OP-Checklisten, die Aktion „Saubere Hände“ oder auch die Etablierung von Fehlermeldesystemen an deutschen Krankenhäusern genannt.

Besseres Qualitätsmanagement erforderlich

Kirsten-Juettner-Leiterin-vdek-LV-Mecklenburg-Vorpommern

„Dennoch gibt es jährlich bei ca. ein bis zwei Millionen Patientinnen und Patienten so genannte ‚unerwünschte Ereignisse“, so die Organisatorin des Ersatzkassenforums MV 2019, vdek-Landeschefin Kirsten Jüttner. „Fast die Hälfte davon könnten bei einem besseren Qualitätsmanagement vermieden werden. Da wollen wir hin.“

Patientinnen und Patienten einbeziehen

Hedwig François-Kettner auf dem Ersatzkassenforum MV 2019

Auch das APS fordert, dass Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige als aktive Partnerinnen und Partner in die Verbesserung der Patientensicherheit einbezogen werden. „Darüber hinaus“, so APS-Vorsitzende François-Kettner, „muss das Thema Patientensicherheit fester Bestandteil der medizinischen Aus- und Weiterbildung werden. Außerdem sind Beauftragte für Patientensicherheit an den Krankenhäusern einzurichten“.

Die Qualität der Versorgung im Blick

vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner

Mit Blick auf die stationäre Versorgung sieht die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner die Verbesserung der Patientensicherheit u. a. auch in einer Bündelung von Kompetenzen. „Bei planbaren und spezialisierten Behandlungen, wie eine Knie - oder Hüftprothese müssen wir den Patientinnen und Patienten sagen dürfen, welche Zentren eine exzellente Qualität liefern. Und bei einem Schlaganfall muss der Rettungsdienst nicht das nächste, sondern das Krankenhaus mit einer ‚stroke unit‘ anfahren oder mit dem Rettungshubschrauber anfliegen“, so Ulrike Elsner.

Patientensicherheit zunehmend relevanter Faktor

Das gut besuchte vdek-Forum in Schwerin machte deutlich, dass Patientensicherheit über das von Ärztinnen und Ärzten, Krankenhäusern, der Pflege und den Krankenkassen getragene Aktionsbündnis zunehmend als ein relevanter Faktor wahrgenommen wird.

Als Beiträge zur Patientensicherheit konnten beispielsweise auch die Pflegepersonaluntergrenzen oder auch ein verpflichtendes Implantate-Register, das sich zum Zeitpunkt der des Ersatzkassenforums MV 2019 in der Gesetzgebungsphase befand, gesehen werden.

Und auch bei den Fehlermeldesystemen hat sich aus Sicht der Ersatzkassen viel getan. So ist die Teilnahme an Fehlermeldesystemen jetzt für alle Krankenhäuser verbindlich. Dabei geht es, dies gilt es immer wieder zu unterstreichen, nicht um eine Kultur des Misstrauens und des Vorwurfs, wie manche behaupten. Vielmehr ist das Ziel, aus Fehlern zu lernen.

Sensibilität für das Thema ist vorhanden

Eines ließ sich aber nach dem Ersatzkassenforum MV 2019 bereits feststellen: Die Sensibilität für das Thema Patientensicherheit im Zusammenhang mit der medizinischen Versorgungsqualität ist bei den Krankenhausvertreterinnen und -vertretern, Ärztinnen und Ärzten, in der Politik und der Selbstverwaltung angekommen.

Landes-Gesundheitsminister Harry Glawe hielt ein Grußwort

Das Programm des Ersatzkassenforums 2019

16:30 Uhr
Eröffnung
Kirsten Jüttner
Leiterin der vdek-Landesvertretung

Grußwort
Harry Glawe
Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit in M-V

Statement
Ulrike Elsner
Vorstandsvorsitzende Verband der Ersatzkassen e.V.

Impulsreferat:
Warum wir ein erweitertes Verständnis von Patientensicherheit und eine Patientensicherheitskultur in allen Einrichtungen des Gesundheitswesens benötigen

Hedwig François-Kettner  
Vorsitzende Aktionsbündnis für Patientensicherheit APS


anschließend
Podiumsdiskussion
mit den Referentinnen und Referenten sowie mit:

Anja Schießer
Geschäftsführerin SELBSTHILFE Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Prof. Dr. med. habil. Wolfram Mittelmeier
Direktor Orthopädische Klinik und Poliklinik
Universitätsmedizin Rostock

Moderation:
Louisa-Maria Giersberg
Freie Journalistin, NDR

Ihr Ansprechpartner beim vdek M-V:
Stephan Haring
Referatsleiter Grundsatzfragen, Presse, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (0385) 5216-105
Mail: stephan.haring@vdek.com