Leistung und Qualität

Die Mindestmengenregelungen

Behandlungen, für die die Mindestmengenregelungen gelten, dürfen nur in Kliniken angeboten werden, die jährlich eine Mindestanzahl der jeweiligen Leistung durchführen und somit über die entsprechende Erfahrung verfügen. Das senkt die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen und steigert die Versorgungsqualität für die Patientinnen und Patienten. Unsere interaktive Mindestmengenkarte gibt einen Überblick über alle Kliniken, die die entsprechenden Eingriffe durchführen dürfen. Knie-Operationen, Nierentransplantationen und die Versorgung von Neugeborenen mit starkem Untergewicht sind drei von sieben Leistungen im Krankenhaus, für die es sogenannte Mindestregelungen gibt. Sie dürfen also nur in Kliniken angeboten werden, die jährlich eine bestimmte Mindestanzahl der jeweiligen Leistung durchführen und somit über die entsprechende Erfahrung verfügen. Um hier mehr Transparenz zu schaffen, hat der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) auf seiner Website interaktive Landkarten veröffentlicht, die bundesweit alle Krankenhäuser zeigen, die diese Vorgaben erfüllen.

„Mindestmengenregelungen senken die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen und das Sterberisiko. Sie erhöhen damit die Versorgungsqualität der Patientinnen und Patienten“, sagt Dr. Klaus Holst. „Mit den Mindestmengenkarten unterstützen wir Ärzte und Versicherte dabei, bei einem anstehenden Eingriff die passende Klinik zu finden.“

Mindestmengenkarte für Sachsen-Anhalt hier     

Neben den Standortanzeigen aller Kliniken, die 2022 mindestmengenrelevante Leistungen durchführen dürfen, ermöglichen die Webanwendungen auch einen Rückblick auf die Mindestmengenversorgung der vergangenen drei Jahre.

Mindestmengenregelungen beispielhaft für verschiedene Bereiche

Erfahrungsgemäß sind selten durchgeführte Behandlungen mit hohen Risiken verbunden. Die Mindestmengenregelungen dienen dazu, diese Risiken durch die Fest-legung einer Mindestanzahl von Behandlungen pro Jahr zu vermeiden. Studien belegen den Zusammenhang zwischen höheren Leistungsmengen und höherer Behandlungsqualität. Je häufiger eine Behandlung in einem Krankenhaus durchgeführt wird, desto geringer ist das Risiko, dass Komplikationen auftreten.

Beispiele für Mindestmengenregelungen:

Leistung
jährliche Mindestmenge pro Krankenhaus
Lebertransplantation

 

10

 

 

Nierentransplantation

 

10

 

Knie-TEP

 

50

Versorgung von Neugeborenen mit starkem Untergewicht

 

20
  Stand November 2022

Der Verband der Ersatzkassen setzt sich nicht nur für die Ausweitung der Mindestmengenregelungen auf weitere Bereiche, sondern auch für eine Erhöhung bereits bestehender Mindestmengen ein. Diese Ausweitung beinhaltet die Überprüfung der bisher festgelegten Mindestmengen und hätte zur Folge, dass die Versorgungsqualität weiter verbessert wird.  „Wir brauchen einen stärkeren Spezialisierungsprozess in der Krankenhauslandschaft. Höhere Mindestmengen würden diesen Prozess unterstützen“, resümiert Dr. Klaus Holst, Leiter der vdek-Landesvertretung Sachsen-Anhalt.