Mecklenburg-Vorpommern mit bundesweit größter Facharztdichte

Mecklenburg-Vorpommern liegt bei vielen fachärztlichen Professionen im Bundesvergleich an der Spitze, wenn es um den Soll-Ist-Vergleich des Versorgungsgrades geht. Das belegt eine jetzt veröffentlichte Analyse des WidO-Institutes („Ärzteatlas 2011“).

So führt unser Bundesland  beispielsweise die Tabelle der Versorgungsgrade bei folgenden ärztlichen Berufsgruppen teilweise sehr deutlich an:

- Augenärzten mit 140,7 Prozent (Bundesdurchschnitt: 119,4 Prozent),

- Chirurgen mit 266,2     (Bundesdurchschnitt: 169,2),

- Frauenärzte mit 133,5 (121,4),

- HNO-Ärzte mit 164,6   (126,9),

- Hautärzte mit 160,1     (131:,8),

- Kinderärzte mit 173,5   (129,5),

- Nervenärzte mit 157,3  (129,4).

Auch bei Orthopäden (133,6 zu 129,4), Internisten (248,9 zu 201,4) und Anästhesisten (169,7 zu 158,3) liegt Mecklenburg-Vorpommern über dem Bundesdurchschnitt.

„Diese Zahlen belegen eindrücklich, dass wir in Mecklenburg-Vorpommern vordergründig keinen Mangel an Fachärzten haben“, sagt Karl Nagel, Leiter der Landesvertretung der Ersatzkassen (vdek). „Wenn es doch an der einen oder anderen Stelle zu Versorgungsengpässen kommt, deutet das eher auf ein Verteilungsproblem hin. Also müssen wir überlegen, welche Maßnahmen wirksam sind, damit sich Fachärzte aus überversorgten in weniger gut versorgten Gebieten ansiedeln.“

Auch im Bereich der Hausärzte liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 101,9 Prozent im Soll (Bundesdurchschnitt: 108 Prozent).

Allerdings gibt es hier Regionen, die bei einem hohen Altersanteil der Hausärzte und diversen Schwierigkeiten bei der Wiederbesetzung von Arztpraxen in absehbarer Zeit Probleme bekommen könnten.

„Hier benötigen wir intelligente Lösungen, um die sich alle Beteiligten im Gesundheitswesen, die Politik und auch die Kommunen bemühen müssen“, so der vdek-Leiter weiter. „Das kann die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren, das Vorhalten von zeitlich gebundenen medizinischen Leistungen in Zweigpraxen oder die finanzielle Unterstützung des medizinischen Nachwuchses während des Studiums sein.“

Eine weitere mögliche Alternative für die Ersatzkassen sind vor dem demografischen Hintergrund und den vorhandenen strukturellen Bedingungen besonders in den ländlichen Regionen die Einbindung nichtärztlichen Berufe in die medizinische Versorgung, z. B. von speziell ausgebildeten Praxisschwestern.
Pressemitteilung